Die letzten Besucher begaben sich nach einem fulminanten Auftritt der britischen Folk-Rocker Mumford & Sons auf den Heimweg. 20'000 Nachtschwärmer und insgesamt 110'000 Personen mit Tageseintritten feierten fröhlich und friedlich den Geburtstag des Traditionsfestivals. 20'000 Personen besuchten bereits am Donnerstagabend das Festival, richteten ihre Zeltplätze ein, feierten an den Konzerten auf der Sternenbühne oder liessen sich von der Livekraft der jungen Ostschweizer Bands auf der neuen «Musig uf de Gass und Startrampe»-Bühne mitreissen. Das Festival war zum sechsten Mal infolge ausverkauft.
Ohne Zwischenfälle
Das 40. OASG wurde mit einem neu geschaffenen Festivalbereich und einem Feuerwerk gefeiert. Sonnenschein und Regenschauer wechselten sich ab, doch die Besucher wussten dem Matsch zu trotzen. Festivalchef Christoph Huber zieht eine positive Bilanz. «Das OpenAir war ein Erfolg. Es hat keine grössere Zwischenfälle gegeben. Über alles war es ein sehr friedliches Festival», sagt Huber. Die Sanitäter hatten lediglich Bagatellfälle zu behandeln.
Ostschweizer auf Sitterbühne
Die Rorschacher Panda Lux eröffneten das Festival am Freitag mit einer überzeugenden und mit «Haka»-Rufen gefeierten Darbietung. Die offiziellen musikalischen Höhepunkte in den ersten Tagen waren allerdings «made in Germany»: Casper heizte mit seinem energetischen Headliner-Auftritt die Stimmung auf. Diese wurde noch ausgelassener, als Deichkind mit ihrer riesigen Show für eine heitere Tages-Abschlussparty sorgten. Patent Ochsner spielten im gefüllten Sternenbühnen-Zelt ein Best-Of-Set, begleitet vom inbrünstigen Mitsingen des Publikums. Der australische Singer-/Songwriter Matt Corby spielte sich in die Herzen der OpenAir-Fans.
Tanzen im Regen
Den Auftakt am Samstag machten die Ostschweizer Pullup Orchestra, gefolgt von einem Gänsehaut-Auftritt von Rag’n’Bone-Man. Joris begeisterte mit seinen Liedern die Menge und Refused trotzten punkig den Regenschauern.
Mit Annenmaykantereit betrat danach eine junge Band die Sitterbühne, von der noch viel erwartet werden darf. Caribou legte dann das Beet an, in dem sich die lang ersehnten Radiohead ausbreiten konnten. Die Band um Thom Yorke spielte ein über zweistündiges, hypnotisches Set – eine Zusammenstellung aus neueren Stücken und ihren alten, ganz grossen Songs. Mit Karma Police als letzter Zugabe beendeten die Briten ihren Auftritt.
Die Liberty Brass Band Junior hingegen blies zum letzten Festivaltag, gefolgt von The London Souls und einem gewohnt charmanten, herzlich empfangenem Bastian Baker, der soeben seinen Auftritt beendet hat. Nach den Konzerten des deutschen Poeten Alligatoah und des «S.O.B»-Sängers Nathaniel Rateliff mit seiner Band The Night Sweats, werden Mumford & Sons das 40. OpenAir St.Gallen beschliessen. Die Band also, die mit ihrem spontanen All-Stars-Aufgebot 2012 für eine der wichtigsten Erinnerungen der letzten zehn Jahre gesorgt hat.
Auf der Sternenbühne beendeten Sunset Sons ihr Set. Die international bekannte Sophie Hunger übergibt das Piano an Tom Odell. Der Hitparadenstürmer konnte kurzfristig als Ersatz für Jess Glynne gebucht werden, die ihr Konzert am Freitag abgesagt hat.
Viele Geburtstagsgeschenke
Zum 40. Geburtstag wurde das Quartier Plaza ins Leben gerufen und der History-Cube vor der Sternenbühne zeigte die vierzigjährige Geschichte des OpenAir St.Gallen in Bildern. Nach dem Auftritt von Radiohead wurde auch der Wunsch des Publikums nach einem Jubiläums-Feuerwerk erfüllt.
Nach dem Festival ist vor dem Festival. Schon am Sonntag begannen die Aufräum- und Abbauarbeiten. Das Gelände ist übersät von zurückgelassenen Zelten und Abfall. Bereits laufen auch die ersten Gespräche mit Bands für die 41. Ausgabe des OpenAir laufen. Das nächste Festival findet vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2017 statt. (red.)
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