Letzten Dienstag wurden die rund 90 Pferde von U. K. auf seinem Hof in Hefenhofen abgeholt. Bereits am Donnerstag sollen sie weiterverkauft werden.
Viele Anfragen gelangen ans Veterinäramt
Das Veterinäramt des Kantons Thurgau erhält täglich hunderte Anfragen, ob man die Pferde kaufen oder Geld spenden könne. Der Verkauf wird vom Veterinäramt Thurgau durchgeführt. Interessierte sollen sich am Donnerstag ab 9 Uhr in der Kaserne Sand, in der die Tiere gepflegt werden, einfinden. Dort werden die Details zum Verkauf bekannt gegeben.
Ob es sich um eine Auktion oder einen normalen Verkauf der Pferde handeln und wie viel die Pferde von U. K. wert sein könnten, dazu gibt das Veterinäramt keine Auskunft.
Experten schätzen den Wert der Tiere
Derweilen sind Experten daran, den Wert der Tiere zu schätzen. Letzten Dienstag wurden die rund 90 Pferde von Hefenhofen nach Bern gebracht. Mittlerweile sind die Pferde geputzt und sie sind in einem guten Zustand. «Die Tiere fressen und toben auf der Weide», sagt Jürg Liechti, Kommandant Veterinärdienst, gegenüber der sda. In Schönbühl wurden die Pferde neu beschlagen und teilweise entwurmt, wie der Blick am Freitag schrieb.
Besitzer können ihre Tiere mitnehmen
Am Mittwoch werden in Bern möglich Besitzer der Pferde vorbeikommen. Diese Leute können Besitzansprüche an den Pferden geltend machen und, sofern diese Ansprüche sich als berechtigt herausstellen, ihr Pferd mit nach Hause nehmen. Am Donnerstag werden die Pferde dann der Öffentlichkeit gezeigt. Wer eines der Pferde von U. K. kaufen will, kann dann der Armee ein Angebot machen.
Schweizer Tierschutz ist empört
Der Schweizer Tierschutz STS ist vom Verkauf der Pferde indessen nicht begeistert. «Mit einer seriösen und überlegten Vermittlung der Pferde an fachkundige HalterInnen hätten die Verantwortlichen des Kantons Thurgau die Möglichkeit gehabt, zumindest etwas an den Tieren wiedergutzumachen. Dass dies nicht geschieht, sondern vielmehr ein eigentlicher «Pferde-Ausverkauf» stattfinden soll, ist unverständlich und skandalös», schreibt der Tierschutz in einer Mitteilung.
Der Schweizer Tierschutz habe Regierungsrat Walter Schönholzer Unterstützung bei der Unterbringung der Tiere angeboten. Fachleute des STS hätten sich die Pferde genauer angeschaut. «Regierungsrat Schönholzer fand es nicht einmal für nötig, dem STS auf dieses Angebot zu antworten. Stattdessen werden die Pferde nun der Einfachheit halber verschachert, es wird noch Geld beim Tierverkauf herausgeschunden und was davon übrig bleibt wohl dem Tierquäler gutgeschrieben», schreibt der STS.