Es leben immer mehr Hunde in der Schweiz. Im Moment sind es über eine halbe Million Tiere. Im Kanton St.Gallen lebten im Jahr 2017 29'052 Hunde, was 1,2 Prozent mehr sind als noch im Jahr 2016, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. In der gleichen Zeitspanne stiegen auch die Meldungen auffälliger Tiere an, von 361 auf 401.
Immer mehr Hunde
Der St.Galler Kantonstierarzt Albert Fritsche sieht zum einen die Meldedisziplin der Ärzte, Veterinäre und Spitäler, zum anderen die abnehmende Toleranz gegenüber Hunden als Hauptgründe für den Anstieg der Meldungen. «Das hat wohl mit der immer grösser werdenden Hundepopulation zu tun», sagt er zur «SonntagsZeitung». Des Weiteren stellt er fest: «Hundebisse von kleinen Hunde haben zugenommen.»
Diese Tendenz hat man auch in anderen Kantonen beobachtet. Wohl auch eine natürliche Konsequenz, denn immer mehr Menschen halten Zwerghunde. Ende 2017 war der Chihuahua die häufigste Hunderasse in der Schweiz, nachdem der Thron jahrelang vom Labrador besetzt war.
Hund als Accessoire
Fritsche findet es aber zu kurzgegriffen, die Häufung der Bisse nur auf die grössere Population zurückzuführen. «Die Sozialisierung der Hunde ist schlechter geworden», sagt er gegenüber der Zeitung. Viele Besitzer hätten mehrere Tiere gleichzeitig und könnten sich nicht genügend um den einzelnen Hund kümmern. Zudem würden Chihuahuas oft als Accessoire oder Partnerersatz gehalten und nicht wie Hunde behandelt. «Oft fehlt die Dominanz des Menschen, die ein Hund braucht.» Die Konsequenz sei, dass der Hund der Chef sei, und nicht sein Herrchen.
Ein weiteres Problem sei, dass immer mehr Hundehalter ihre Tiere im Ausland kauften. Die Hälfte der Hunde stamme mittlerweile aus dem Ausland. «Dort werden sie oft schlecht gehalten und sind deshalb nur durch eine seriöse Erziehung gesellschaftstauglich. Und diese fehle oft, gerade bei kleinen Hunden.
(red.)