Damit auf der Lenzerheide bereits Ende Oktober Schnee liegen kann, hat die Ferienregion in eine neue Beschneiungsanlage investiert. Die «Snowfactory» ermöglicht - anders, als dies bei herkömmlichen Kanonen der Fall ist - eine Schneeproduktion bereits bei Plusgraden. Das Wasser gefriert mit einer Kühltechnik, die ohne chemische Zusätze auskommt. Das Produkt der «Snowfactory» sind trockene Eisblättchen; durch die maschinelle Loipenpräparation wird die Qualität von Firnschnee erreicht.
Nicht geeignet für grosse Flächen
Die Anlage eignet sich für kleine Abschnitte, jedoch nicht für die Beschneiung ganzer Skigebiete, erklärt Silvio Baselgia, Geschäftsführer der Biathlon-Arena Lenzerheide. «Dafür wäre die Maschine zu wenig effizient, man müsste sie viel zu lange laufen lassen.» Die «Snowfactory» ist schweizweit die einzige Beschneiungsanlage ihrer Art. Auf der Lenzerheide wird sie im dritten Jahr betrieben.
Strom- und Wasserverbrauch lohnt sich
Die Ferienregion Lenzerheide will mit der neuen Beschneiungsanlage sichergehen, dass internationale Events stattfinden können. «Zusätzlich können wir den Wintersportbetrieb im November und damit die Logiernächte erhöhen», meint Baselgia. Den Teams sei es neu möglich, sich auf der Lenzerheide für die neue Saison vorzubereiten, «sie müssen nicht mehr extra nach Skandinavien fliegen.» Diese drei Punkte sprechen laut dem Geschäftsführer der Biathlon-Arena dafür, in die «Snowfactory» zu investieren, auch wenn diese viel Strom und Wasser schlucke.
1,4 von 2 Kilometern produziert
Wie Baselgia ausführt, befindet sich aktuell Schnee für eine 1,4 Kilometer lange Loipe im Depot. Bis Ende Oktober soll er für zwei Kilometer reichen. «Da wir im 24-Stunden-Betrieb produzieren, erreichen wir unser Ziel.» Finanziert wird das Projekt von den Gemeinden Vaz/Obervaz und Lantsch/Lenz, der Langlaufregion Lenzerheide und der Biathlon-Arena Lenzerheide.