Coronavirus

So trägst du die Maske gegen das Coronavirus richtig

Tipps und Tricks

Maske auf in der Pandemie – eine Mundschutz-Anleitung

22.04.2020, 19:16 Uhr
· Online seit 21.04.2020, 07:15 Uhr
Ob beim Einkaufen, im Bus oder beim Spazierengehen: Immer mehr Menschen tragen einen Mundschutz. Wissenswertes zum Umgang mit dem kleinen Stück Stoff.

Quelle: Flawa

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In der Corona-Krise haben sich einige Kommunen und Länder in Deutschland für eine Maskenpflicht an verschiedenen öffentlichen Orten entschieden. Dem Rest der Republik wird das Tragen auch von selbstgemachten Masken oder anderen Behelfsstoffen «dringend empfohlen». Ob eine solche Massnahme auch in der Schweiz kommt, ist noch unklar.

Was der selbstgemachte Mundschutz verspricht und wie er richtig getragen wird.

Wie ziehe ich die Maske richtig an und aus?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät, sich vor dem Anziehen die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Erreger, die man eventuell an den Händen trägt, können so nicht die Innenseite der Maske kontaminieren. Auch nach dem Ausziehen der Maske ist es ratsam, sich die Hände zu waschen, «selbst wenn die Chance, tatsächlich Virus an Maske oder Händen zu haben, angesichts der Zahl der Infizierten derzeit relativ gering ist», sagt Sebastian Lemmen, Infektiologe an der Uniklinik Aachen.

Wie trage ich die Maske richtig?

Die Maske sollte Mund und Nase abdecken und eng an den Wangen anliegen, damit möglichst wenig Luft an den Seiten eindringen kann. Das BfArM rät, die Maske abzusetzen oder auszutauschen, wenn der Stoff durchfeuchtet ist.

Quelle: Flawa

Wie oft kann ich die Maske tragen?

Der selbstgemachte Schutz kann beliebig oft getragen werden, sagt Bernd Salzberger, Infektiologe am Universitätsklinikum Regensburg. Auch Lemmen sagt, die Maske regelmäßig zu wechseln, habe mehr ästhetische als gesundheitliche Gründe. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät allerdings, die Maske nach einmaligem Tragen zu reinigen.

Wie mache ich die Maske richtig sauber?

Die Masken können in die Waschmaschine gesteckt werden. Laut Lemmen reichen bereits 30 Grad und Waschmittel aus, um das Virus zu töten. Alternativ kann man die Maske auch mit einem heißen Bügeleisen bügeln oder in den warmen Ofen legen, wenn das Material das verträgt.

Welcher Stoff eignet sich für eine Maske?

Die Maske soll dazu dienen, Tröpfchen abzufangen, die wir beim Sprechen, Lachen, Husten oder Niesen ausstoßen. Grundsätzlich gilt: Je dichter der Stoff, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Tröpfchen hindurch gelangen. Allerdings sollte man unter der Maske noch gut atmen können.

Wo gilt die Maskenpflicht?

Sachsen hat als erstes Bundesland in Deutschland eine Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie beim Einkaufen eingeführt. In Mecklenburg-Vorpommern und Bayern gilt die Pflicht demnächst. Einzelne Städte wie Jena, Münster oder Tübingen planen eine Maskenpflicht oder haben sie bereits umgesetzt.

In der Schweiz wird zwar immer wieder eine Maskenpflicht gefordert, allerdings gilt sie noch nirgends. Ob der Bund diese irgendwann einführen wird, ist noch unklar. Wenn am 27. April einzelne Betriebe wieder öffnen dürfen, gilt in einigen dieser Geschäfte eine Maskenpflicht, so zum Beispiel beim Coiffeur.

Wen schützen die Masken?

Die meisten Experten gehen davon aus, dass ein Stoffstück vor Mund und Nase vor allem ein Fremd- und kein Selbstschutz ist. «Wenn zwei Leute einen Mundschutz tragen, sind beide geschützt», sagt Lemmen. Bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus kann man nach derzeitigem Wissensstand bereits vor den ersten Symptomen merklich ansteckend sein. Außerdem gibt es auch Verläufe ganz ohne Symptome.

Helfen die Masken wirklich?

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) könnte das Tragen von Masken zu einer weiteren Verlangsamung der Ausbreitung beitragen. Abstands- und Hygieneregeln gelten aber auch, wenn Menschen eine Maske tragen. Der Stoff kann Schutz vor größeren Tröpfchen bieten und Schleimhautkontakt mit kontaminierten Händen verhindern. Für die selbst gemachten Masken gibt es keine Normen, entsprechen gibt es keine nachgewiesene Schutzwirkung. Laut RKI filtern die selbstgemachten Masken in der Regel aber vermutlich weniger Tröpfchen als etwa der mehrlagige medizinische Mund-Nasen-Schutz.

veröffentlicht: 21. April 2020 07:15
aktualisiert: 22. April 2020 19:16
Quelle: DPA

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