«Betretverbot für Hunde - April bis September.» Diese Ansage ist auf zahlreichen Tafeln entlang des Walensees zu lesen. Unmissverständlich wird klar gemacht, dass Hunde auf den Liegewiesen nicht erwünscht sind. Für Leserreporterin Seraina aus Domat/Ems ist dies nicht nachvollziehbar. Denn die Alternative für Hundehalter bietet einen eher traurigen Anblick.
«Alternative ist alles andere als schön»
«Die Orte, die man mit Hund betreten darf, sind stark verschmutzt und ungepflegt. Wofür zahlen wir dann noch die Hundesteuer?», fragt Seraina. Sie fühlt sich ungerecht behandelt. Am Walensee ging sie früher oft mit ihrem Vierbeiner spazieren. Doch seit 2016 gilt dort ein Hundereglement, welches die Möglichkeiten für Hundebesitzer einschränkt. In den Sommermonaten von April bis September gilt ein striktes Hundeverbot, im Winter gilt Leinenpflicht. «Wir sind sehr traurig über diese Massnahme, da wir eigentlich immer gerne am See waren. Die am Seeufer gelegene Alternative zum Sperrgebiet ist alles andere als schön», sagt Seraina.
Der Gemeindepräsident von Walenstadt, Angelo Umberg, kennt die Stelle am Ufer des Sees, von der Seraina spricht. Für die vermeintliche Unordnung gibt es aber eine Erklärung: «Es hat kürzlich stark geregnet. So hat es viele von Mels und Flums kommende Äste ans Ufer gespült.» Diese sollen aber nicht dort bleiben. Allerdings müsse bei den Pflegearbeiten des Ufers priorisiert werden: «Während den Sommermonaten gibt es nur eine Person, welche für die Pflege der Anlage zuständig ist. Es ist klar, dass wir zuerst dort aufräumen lassen, wo sich an einem Wochenende bis zu 10'000 Gäste tummeln, also auf den Liegewiesen.»
«Ausweichmöglichkeiten sind gegeben»
Am verschärften Hundegesetz, welches 2016 inkraft getreten ist, hält der Gemeindepräsident fest: «Mein grösstes Anliegen ist, dass sich bei uns alle vertragen. Es kommen verschiedene Arten von Menschen zusammen, wie Wassersportler, Familien mit Kindern und natürlich auch die Hundehalter. Von all diesen braucht es Verständnis für die anderen.» Ähnlich sieht das Marcel Neyer, Pächter des Strandlokals «neptun» am Walenstädter Seeufer: «Viele unserer Gäste haben sich an den Hunden gestört. Diese haben auf den Rasen uriniert oder gekotet. Durch den Rasenmäher wurde dies auf der Wiese verteilt. Das war auch für die Hundebesitzer selbst unschön.» Die Rückmeldungen auf die Regelung der Gemeinde seien deshalb auch mehrheitlich positiv ausgefallen. Einen Rücklauf an Gästen habe es nicht gegeben, sagt Marcel Neyer: «Die Hundezone, zu welcher auch die Wiese südlich des Entsumpfungskanals gehört, ist immer noch sehr gross. Die Ausweichmöglichkeiten sind also gegeben.»
Für Seraina sind diese Alternativen trotzdem nicht die optimale Lösung: «Wir werden in Zukunft wohl auf andere Orte zurückgreifen.»