Ostschweiz
Appenzellerland

5000 Kubikmeter Wald zerstört

5000 Kubikmeter Wald zerstört

· Online seit 03.11.2018, 06:14 Uhr
Sturm «Vaia» hat im Kanton Appenzell Inerrhoden ganze Waldflächen geknickt. Nach ersten Einschätzungen des Oberforstamts Appenzell Innerrhoden sollen etwa 5000 Kubikmeter Sturmholz am Boden liegen.
Krisztina Scherrer
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Nachdem der Sturm «Vaia» mit über 100 Stundenkilometer über das Appenzellerland gefegt ist, gab es in den Wäldern (vor allem in den Bezirken Gonten und Schlatt-Haslen) grosse Schäden. Viele der Bäume wurden vom Wind geknickt, ein paar wenige fielen samt den Wurzeln um. Nun warnt das Oberforstamt vor dem Aufrüsten des Sturmholzes.

Erfahrene Waldarbeiter sind gefragt

«Für das Aufrüsten von Sturmholz braucht es wirklich erfahrene und gut ausgebildete Waldarbeiter», sagt Albert Elmiger, Oberförster beim Land-und Fortswirtschaftsdepartement Appenzell Inerrhoden. Nach einem Sturmereignis gebe es Bäume, die mit dem Wurzelteller umgekippt sind, aber auch solche die nicht mit dem Wurzelteller gefallen und zersplittert oder gebrochen sind. «Wenn man da nicht erfahren ist und am falschen Ort sägt, kann es ganz schön ins Auge gehen.»

Ein Paradies für Borkenkäfer

Etwa 5000 Kubikmeter Sturmholz liegt am Boden, dies entspricht ungefähr einem Viertel einer Jahresnutzung. «Einerseits haben wir einen materiellen Schaden davongetragen», sagt Elmiger. Weil das Holz zum Teil zersplittert sei, könne man nur noch einen Teil davon brauchen. «Dieses Holz hätte man zu besseren Zeiten verkaufen können.» Ausserdem könne das Sturmholz für Folgeschäden sorgen. «Wenn der Borkenkäfer aus seinem Winterschlaf erwacht, ist das ganze Sturmholz wie ein Paradies für ihn.»

Doch am meisten Sorgen macht Albert Elmiger die Schutzfunktion des Waldes: «Der Wald schützt uns vor Lawinen, Steinschlag und Erdrutschen. Dafür braucht es Bäume, doch diese fehlen jetzt auf gewissen Flächen.»

Für jede Waldfläche eine Lösung

Jetzt muss das Oberforstamt für jede Waldfläche eine spezielle Lösung finden: «Bei Sturmholzerei darf man einfach nicht hetzen, es ist mir ein Anliegen, dass die Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen gelassen an das Ganze herangehen. Sonst passieren noch Unfälle.» Das Holz, welches am Boden liegt und die Bäume die sowieso umfallen, könne man entfernen und nutzen. Alles was stehen bleibe, müsse man so lassen wie es ist. «In den Gebieten, wo es um den Schutzwald geht, geht der Förster oder ich vorbei und schauen das ganze mit den Waldbesitzern an», sagt Elmiger.

veröffentlicht: 3. November 2018 06:14
aktualisiert: 3. November 2018 06:14
Quelle: sk

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