Es war der wohl schlimmste Polizeieinsatz eines 29- und eines 37-jährigen Ausserrhoder Polizisten: Die beiden Beamten wurden am 3. Januar 2017 bei einer Hausdurchsuchung angeschossen. Der 29-Jährige wurde vom Täter, der sich später selber richtete, im Herzen getroffen und dadurch lebensgefährlich verletzt. Sein älterer Kollege erlitt schwere Verletzungen an der Hüfte. Heute sind die Polizisten zurück im Dienst (FM1Today berichtete).
«Ermittlungen waren schwierig»
Der Ausserrhoder Staatsanwalt Christian Bötschi hat den tragischen Fall Rehetobel in den vergangenen Monaten analysiert und nun abgeschlossen, wie die Sonntagszeitung berichtet. «Die Ermittlungen waren schwierig, da wir den Täter nicht befragen konnten», sagt Bötschi. Es sei gut möglich, dass der 33-jährige Waffennarr seine Pistole im Schopf mit dem Wissen platziert habe, die Polizisten in eine Falle zu locken.
Kugel aus Polizeiwaffe
Während der Ermittlungen kam heraus, dass nicht alle Verletzungen der Polizisten vom 33-jährigen Täter, dessen Schopf wegen einer Indoor-Hanfanlage durchsucht wurde, stammen. So wurde der ältere der schwerverletzten Beamten von der Kugel einer Polizeiwaffe getroffen – er wurde deswegen mittelschwer am Bein verletzt. Wegen dieser Erkenntnis wurde ein Verfahren gegen unbekannt beziehungsweise die beteiligten Beamten eingeleitet, heisst es in der Sonntagszeitung.
Unübersichtlicher Schusswechsel
Die ersten, schweren Hüftverletzungen stammten jedoch vom 33-Jährigen. Laut Bötschi erwischte die Kugel der Polizeiwaffe den 37-Jährigen in einem unübersichtlichen Schusswechsel, möglicherweise handle es sich um einen «unglücklichen Abpraller». Weil nicht klar war, welcher Beamter den Schuss auslöste und weil es sich um eine Notwehrsituation handelte, wurde das Verfahren jedoch eingestellt, sagt der Staatsanwalt. «Abschliessend kann man sagen, dass die Beteiligten den Einsatz mit der nötigen Sorgfalt planten und durchführten.»