Am Ortseingang der kleinsten Gemeinde Liechtensteins steht schon seit Anfang der 90er-Jahre eine einzige Tempotafel. Sie signalisiert: In der 400-Seelen-Gemeinde gilt generell Tempo 40. Schon damals brauchte die Gemeinde eine Ausnahmebewilligung. Jetzt soll aber Schluss sein. Seit Liechtenstein 2012 die Verkehrs-Gesetzesvorlage der Schweiz übernommen hat, dürfen nur noch Tempo 30 oder 50 als «generelle »Geschwindigkeiten angegeben werden. Für die Gemeinde kommt das nicht in Frage.
Tempo 40 ist perfekt
«Tempo 40 ist die letzten 25 Jahre in Planken eingehalten und akzeptiert worden», sagt Gemeindevorsteher Rainer Beck. «Tempo 50 geht von der Sichtweite her nicht, wir haben schmale Strasse. Auch bei Tempo 30 habe ich meine Bedenken.» Beim Liechtensteiner Amt für Bau und Infrastruktur stösst die Gemeinde aber auf taube Ohren. Planken soll keine extra Wurst mehr bekommen. Stattdessen schlägt das Amt eine Alternative vor, schreibt das Volksblatt.
Eine Gemeinde voller Tafeln
Die Gemeinde könnte bei jeder Verzweigung eine Tempo-40-Tafel aufstellen, insgesamt wären das dann gut 32 Tafeln. «Man muss sich nur mal vorstellen wie das aussehen würde. An jeder Kreuzung eine Tafel und das in einem Dorf mit 450 Einwohner, 13 Strassen und ohne Durchgangsverkehr», sagt Rainer Beck verständnislos. Kostenpunkt: 1000 Franken – pro Tafel, schreibt das Volksblatt.
Entscheidung beim Landtag
Rainer Beck lanciert nun eine parlamentarische Gesetzesinitiative. Damit soll erreicht werden, dass Tempo 40 generell in Liechtensteineiner Gemeinden wieder möglich ist, sofern es keinen Durchgangsverkehr gibt. «Ich kann nicht verstehen, warum es damals in den 90er-Jahren möglich war und jetzt nicht mehr», sagt Rainer Beck. Sollten alle Stricke reissen, müsse man nochmals über die Bücher. Tempo 50 komme aber auf keinen Fall in Frage.