Quelle: FM1Today/Svenja Graf/Tim Allenspach
Reena Krishnaraja – das 19-jährige Talent aus Grub startet im Stand-Up-Comedy gerade richtig durch. Erst gerade schrieb sie noch eine Maturaarbeit über das Thema und im nächsten Moment steht sie neben dem Schweizer Comedy-Star Stefan Büsser auf der Bühne und macht Witze über ihn. Das Witze-Reissen ist für Reena ein Hobby, dass sie neben ihrem Job als Redaktorin und Videojournalistin macht. «Deshalb auch meine Augenringe – da kommt schon einiges zusammen, wenn man abends jeweils Auftritte hat», sagt Reena und lacht.
Den Witz schon immer im Blut
«Also lustig war ich natürlich schon immer.» Begonnen hat ihre Comedy-Karriere aber im Schultheater, wo sie immer gerne die lustigen Rollen gespielt hat. Vor rund zwei Jahren hat sie ihre Maturaarbeit der Stand-Up-Comedy gewidmet. «Das ist die simpelste Form von Comedy. Alles was man braucht, ist ein Mikrofon und eine Bühne.»
Quelle: FM1Today/Tim Allenspach
Bisher hatte sie vor allem kleinere Auftritte, Open-Mics und trat vor ein paar grösseren Acts auf. «In den kleinen Bars, wo gefühlt nur fünf Leute zuhören und niemand lacht, kann man am besten üben. Dort wird man abgehärtet und freut sich dann umso mehr, wenn man beim nächsten Mal die Leute wieder zum Lachen bringen kann», so die 19-Jährige. Jetzt trudeln immer mehr Anfragen für Auftritte bei der Appenzellerin ein, was sie sehr freut.
Die Stunden und Minuten vor dem Auftritt
Wie sich Reena auf ihre Auftritte vorbereitet? «Voll schlecht!» – meistens überlege sie sich während der Zugfahrten vor den Auftritten, was sie sagen möchte. «Als Vorbereitung schreibe ich mir immer den Ablauf auf und gehe schnell im Kopf alles durch. Weil ich Improvisation sehr mag, möchte ich mich auch nicht zu fest einschränken, auch wenn das manchmal schief geht.»
Die Witze, die sie erzählt, sind auch nicht jedes Mal neu. «Anfangs dachte ich, dass ich nichts mehrmals sagen kann, was aber ein Fehler war. Einen Witz muss man mindestens fünfmal vor Publikum vorführen, um zu merken, wie er ankommt», so Reena. Deshalb hat sie verschiedene Fragmente, die sie zusammensetzen und immer neu ergänzen kann – zum Beispiel mit Vorlagen von anderen Comedians oder ortsspezifischen Witzen.
«Unbeschreiblich»: Der Moment auf der Bühne
«Die ersten drei Minuten sind entscheidend. Ankommen. Alles ausblenden. Und dann einfach geniessen. Wenn man die Leute dann zum Lachen bringt, ist es einfach unbeschreiblich cool», so Reena. Und falls ein Lacher mal nicht funktioniert, müsse man einfach weitermachen – dazu braucht es aber einiges an Selbstbewusstsein. «Anfangs war das schon schwierig, aber jetzt kommt es immer mehr.»
Das Schwierigste bei einem Auftritt ist für Reena das Einprägen der Witze und des Ablaufs. «Vor allem wenn ich abschweife, fällt es mir schwer, den roten Faden wieder zu finden.» Deshalb hat Reena auch fast immer ein Buch auf der Bühne dabei – auf der «SRF Comedy Talent Stage» musste sie sich aber alles auf die Hand schreiben. «Das hat sich dann aber auch zu einem Gag entwickelt, was echt lustig war.»
Nomination für den «Swiss Comedy Talent Award»
«Der Auftritt bei SRF gehört zu meinen absoluten Highlights. Man hat richtig gemerkt, dass das Publikum bereit für Comedy war und lachen wollte», so Reena. Dass sie jetzt sogar eine von drei Nominierten für den Award ist, sei «richtig krass». Die Appenzellerin würde sich riesig freuen, wenn sie gewinnen würde. «Ich würde aber weitermachen wie bisher. Da ich nächstes Jahr studiere, werde ich mich auf das fokussieren und Comedy weiterhin als Hobby betreiben.»
Ein Ziel: Mit Reichweite Gutes tun
«Vor der Maturaarbeit hatte ich keine Ahnung von Stand-Up, sondern war eher so ein Sitcom-Typ», so die 19-Jährige. Das ist auch eines ihrer grossen Ziele: eine eigene Sitcom oder eine Late-Night-Show. Die Leute zum Lachen zu bringen und einen coolen Abend zu haben, ist für Reena auch etwas vom Schönsten. «Oder wenn ich merke, dass die Leute nachvollziehen können, was ich auf der Bühne erzähle – und sie sich so nicht mehr alleine fühlen.»
Das ganz übergeordnete Ziel: Reichweite. Und zwar, um grosse Hilfsprojekte zu unterstützen. «Weil meine Eltern aus Sri Lanka sind, bin ich nah dran und möchte etwas bewirken.» Sei es durch Spendenaufrufe oder sogar selbst nach Sri Lanka zu gehen und dort eine Schule zu bauen, Reena hat viele Ideen, wie sie helfen möchte.
Die Swiss Comedy Awards werden am 10. September im Kongresshaus Zürich verliehen.