Ostschweiz
St. Gallen

Für Bootsbesitzer in Goldach wird es teuer – Schuld ist der Kanton

Goldach

Für Bootsbesitzer wird es teuer – Kantonsabgabe steigt um 8200 Prozent

· Online seit 26.09.2024, 18:57 Uhr
Bootsbesitzer müssen für ihren Liegeplatz Im Goldacher Hafen künftig mehr bezahlen. Bisher kam ihnen zugute, dass die Gemeinde kaum Abgaben an den Kanton überweisen musste. Das ändert sich jetzt, wodurch Liegeplätze deutlich teurer werden.
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Wer sein Boot oder Segelschiff an einem Hafen am Bodensee ankert, muss dafür einiges berappen. Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind dabei gross.

In Goldach kam man bislang verhältnismässig günstig davon. Grund dafür war, dass die kantonale Wassernutzungsgebühr bereits im Liegeplatzpreis inbegriffen war. Möglich war dies, da die Gemeinde als Hafenbesitzerin kaum Abgaben an den Kanton bezahlen musste.

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Fast 83'000 statt nur 1000 Franken pro Jahr

Nur 1000 Franken an Wassernutzungsgebühren überwies Goldach an den Kanton St.Gallen pro Jahr – und das für den ganzen Hafen. Dies, weil man einen Vertrag mit 50 Jahren Laufzeit hatte. Der Kanton konnte deshalb die Nutzungsentschädigung nicht erhöhen.

Nun läuft der Vertrag aber Ende 2024 aus – und damit auch die Sonderstellung der Gemeinde Goldach. Neu muss sie den ordentlichen Betrag bezahlen und der liegt fast 8200 Prozent über dem bisherigen Preis. Das werden nun auch die Bootsbesitzer zu spüren bekommen, die diesen Betrag anteilsmässig bezahlen müssen.

Beispielrechnung zeigt Ausmass des Aufschlags

Doch nicht nur die Abgaben an den Kanton steigen sprunghaft. Auch die Betriebskosten wurden in Goldach im Zuge der Überarbeitung der Tarife erhöht. Bisher deckten diese nämlich nicht die tatsächlichen Ausgaben, beispielweise für Unterhalt und Reparaturen sowie Strom. Im Gegenzug werden die Bootsliegenplatzmieten etwas gesenkt, mit denen bis anhin Unterhaltsarbeiten querfinanziert wurden.

Insgesamt kommt die Anpassung der Tarife die Bootsbesitzer trotzdem teuer zu stehen. Eine Beispielrechnung der Gemeinde Goldach zeigt, dass ein Liegeplatz, der bisher rund 1400 Franken pro Jahr kostete, neu mit rund 2250 Franken zu Buche schlägt.

Bisher habe es erst einige wenige Rückmeldungen gegeben, sagt Gemeinderatsschreiber Lukas Länzlinger. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass Liegeplätze am Bodensee ein rares Gut und deshalb heiss begehrt sind.

Auch in Goldach werde eine lange Warteliste geführt, so Länzlinger. Dass heftige Reaktionen oder gar Kündigungen bisher ausgeblieben sind, führt er darauf zurück, dass man sich in Goldach trotz Tariferhöhung in einem vergleichbaren Preisrahmen bewege wie bei anderen Häfen am Bodensee.

veröffentlicht: 26. September 2024 18:57
aktualisiert: 26. September 2024 18:57
Quelle: FM1Today

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