Ostschweiz
St. Gallen

Hemberg ein Jahr nach Hammonds Crash

Hemberg ein Jahr nach Hammonds Crash

05.06.2018, 20:33 Uhr
· Online seit 05.06.2018, 20:02 Uhr
Vor fast genau einem Jahr war die Gemeinde Hemberg im Toggenburg schlagartig weltberühmt. Grund dafür war Top-Gear-Star Richard Hammond, der einen spektakulären Unfall baute. Dieses Jahr soll der Schreckmoment ausbleiben. Hoffentlich.
Sandro Zulian
Anzeige

Am 10. Juni 2017, um 15:12 sollte sich die kleine Gemeinde Hemberg im Toggenburg auf einen Schlag komplett verändern: Richard Hammond, Starmoderator von Erfolgs-Auto-Shows wie «Top Gear», rast mit seinem Rimac Concept One S wie ein Verrückter die steile Strecke nach Hemberg hoch. Die Fahrt wird für eine Episode von «The Grand Tour» gefilmt. Auf einmal kommt der Rennwagen ins Schlingern, der britische Celebrity rast in einer Kurve über die Absperrung und kracht mehrere Meter darunter auf eine Wiese. Nur dank des schnellen Eingreifens eines freiwilligen Helfers konnte Schlimmes verhindert werden. Hammond wurde daraufhin im Kantonsspital St.Gallen erst gepflegt, dann operiert und ignorierte schliesslich die gut gemeinten Besserungswünsche und Blumen unseres Redaktors geflissentlich.

Hammonds Crash:

Ein Jahr danach

Ganz Hemberg rüstet sich nun, ein Jahr danach, für eine weitere Ausgabe des Bergrennens. Am Samstag dröhnen die Motoren bereits wieder im idyllischen Dorf. An Hammonds Unglücksstelle hat sich einiges verändert. Am Strassenrand liegen nun dicke Baumstämme als Sicherung. Man wolle vorbereitet sein, sagt OK-Präsident Christian Schmid. Auf den Crash vor einem Jahr schaut er gelassen zurück: «Das war eine Lebenserfahrung, die wir vom Organisationskomitee jetzt alle in unseren Rucksäcken mittragen.» Es seien definitiv einige Negativerfahrungen darunter gewesen, doch auch viel Positives könne er aus dem letzten Jahr mitnehmen. «Es ist bestimmt etwas, das man irgendwann einmal seinen Grosskindern erzählen kann» sagt Schmid und lacht.

Der TVO-Beitrag von Marc Sieger:

Vorbereitungen auf Hochtouren

Die Vorbereitungen auf das Bergrennen am Samstag laufen derweil auf Hochtouren. Die Strecke wird gesichert, die Zuschauertribüne aufgebaut. Bis jetzt sei alles auf Kurs, sagt Schmid: «Wir sind gut in der Planung und gehen davon aus, dass es am Samstag auch zusammen mit dem Wetter ein gutes Rennen gibt.» Doch eine gewisse Unsicherheit bleibt, gibt Schmid zu: «Was alles auf uns zukommt, wird sich zeigen. Alles kann man nie im Detail planen, das hat man letztes Jahr gesehen.» Die Vorfreude auf den Samstag ist nichtsdestotrotz riesig, wenn 210 Rennfahrer die knapp zwei Kilometer lange Strecke nach Hemberg erklimmen.

..und weiter gehts ☀️⛰ - Der Aufbau für den Zuschauerbereich ist in vollem Gange! ????・・・#bergrennenhemberg...

Gepostet von Verein Bergrennen Hemberg - DIE offizielle Seite am Dienstag, 5. Juni 2018

Bergrennen stand auf der Kippe

Doch eine weitere Durchführung des Rennens stand im Verlauf des letzten Jahres auf der Kippe. Der Schweizer Motorsportverband warf dem Hemberger Organisationskomitee vor, aus Geldgier gehandelt zu haben, als man die Protagonisten von «The Grand Tour» ins Toggenburg kommen liess. Zudem brummte der Verband dem Bergrennen wegen Hammonds Unfall eine Busse von mehreren tausend Franken auf. So sei ihnen fast die Lust vergangen, sagt Schmid: «Das war ein Dämpfer. Wir mussten uns fragen, wofür wir das eigentlich in unserer Freizeit machen.»

veröffentlicht: 5. Juni 2018 20:02
aktualisiert: 5. Juni 2018 20:33
Quelle: saz

Anzeige
Anzeige