Quelle: TVO/Carmen Frei / FM1Today/Marija Lepir
Mazlum Bilmec ist noch tief erschüttert über das Erdbeben, das in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien stattfand. «Mich friert's in der Nacht», sagt er zu TVO. Die Opferzahl steigt weiter an, mittlerweile ist die Rede von über 20'000 Toten. Gemäss der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sind 300'000 Menschen vom Erdbeben betroffen.
Seit über 30 Jahren ist Mazlum in der Schweiz und führt zusammen mit seiner Familie den Imbissladen «Saray» an der Rorschacherstrasse in St.Gallen. Zusammen haben sie beschlossen, dieses Wochenende alle Einnahmen des Ladens für die Erdbebenopfer zu spenden.
«Es ist unser Heimatland»
Seine Heimatregion rund um die Ortschaft Pazarcık ist besonders schwer vom Erdbeben betroffen. Für Bilmec ist es sehr schwierig, von der Schweiz aus zusehen zu müssen. «Es schmerzt extrem, dass uns die Hände gebunden sind. Es ist unser Heimatland.» Doch bereits jetzt sind zwei kleine Lastwagenladungen bereit, die organisiert werden konnten.
Viele Verwandte und Bekannte haben alles verloren und müssen ohne Hilfe ausharren. «Mein Vater und meine Tante fliegen am Dienstag nach Gaziantep, um vor Ort zu helfen», so Bilmec. Dort mieten sie Lastwagen, um Hilfsgüter in Dörfer rund um Pazarcık zu bringen. «Sie werden grosse Einkäufe machen und die Güter den Menschen, die es wirklich nötig haben, persönlich übergeben.»
Hoffen auf viel Kundschaft
Besonders gefragt sind Zelte, Schlafsäcke, Winterjacken und Decken gegen die Kälte. Am Sonntag geht es für beide wieder zurück in die Schweiz.
Mit den Einnahmen des Wochenendes sollen die Einkäufe finanziert werden. «Wir hoffen natürlich, dass viele Leute kommen und uns unterstützen», sagt Mazlum. Die Solidarität ist von überall zu spüren. «Davon kriegt man Gänsehaut. Egal aus welcher Nation, es ist eine extrem grosse Hilfsbereitschaft da.»