Vor anderthalb Wochen haben verschiedene Unternehmungen des Tarifverbundes Ostschweiz das Hintergrundsystem ihrer Billettautomaten auf einen neuen Betreiber verlegt. «Wie die meisten IT-Projekte ist die Migration nicht ganz reibungslos verlaufen», sagt Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter der Verkehrsbetriebe St.Gallen (VBSG), auf Anfrage von FM1Today. Die Folge: Seit Tagen können die Passagiere im St.Galler Bus nur eingeschränkt mit Bankkarten bezahlen.
Ausweichen auf Bargeld
Weil es in den Gelenkbussen (diese sind beispielsweise auf der Linie 7 in Richtung Abtwil unterwegs) sowohl einen Automaten für Karten- und Münzzahlungen als auch einen für Noten und Münzen gibt, konnten die Kunden hier bar bezahlen. In kleineren Bussen (beispielsweise in Richtung Schoren) gibt's laut Eigenmann sowieso keine Karten-Terminals, das werde von den Passagieren akzeptiert.
«Haben heftig interveniert»
Der VBSG-Unternehmensleiter hofft, dass das Problem noch heute Mittwochabend behoben sein wird – so wurde es auch auf Twitter kommuniziert. «Es ist natürlich immer schwierig, herauszufinden, wo der Fehler liegt. Wir haben aber heftig interveniert.» Die Swisscom, die ebenfalls in den Prozess integriert sei, halte das Problem des Ostwind «wohl nicht für genügend wichtig».
Betriebsmeldung: Aufgrund einer Störung können Tickets an den Billettautomaten voraussichtlich bis 31.10.2018 - 17:00Uhr nicht mit Bankkarten bezahlt werden.
— stgallerbus (@stgallerbus) October 30, 2018
In den letzten Tagen war bei den Passagieren Toleranz gefragt. «Wenn jemand nur Geldnoten dabei hatte, haben andere Kunden oder auch mal der Fahrer mit Münz ausgeholfen», sagt Eigenmann. Letzterer müsse sich aber in erster Linie auf die Fahrt konzentrieren.
Schalter weiterhin beliebt
Vereinzelt habe die Panne zu Reklamationen geführt. «Vor allem haben sich Leute gemeldet, die im Bus eine Monatskarte lösen wollten.» Für solche Fälle gebe es aber auch noch den Schalter im Rathaus, der «trotz Digitalisierung immer noch sehr beliebt ist». Grundsätzlich würden immer mehr Leute ihre Fahrkarten über Apps wie Fairtiq kaufen, der Automaten-Weg nehme ab.