Es sind nur wenige Läden, die während der Corona-Krise offen haben. Zu ihnen zählen Detailhändler, die Esswaren verkaufen und auch Apotheken, die uns Medikamente zur Verfügung stellen. Bei der Schlüssel Apotheke steht, wie wohl bei jeder anderen Apotheke, die «So schützen wir uns»-Plakate vom Bund. Aber den kleinen A4-Zettel, der direkt an der Eingangstüre hängt, den sieht man so nirgends.
«Kunden müssen Masken auch zu meinem Schutz tragen»
«Maskentragepflicht. In der Sicherheitskabine für jedermann. Wer keine Maske hat, für den erheben wir einen Umkostenanteil für die Maskenabgabe von drei Franken», steht auf dem Zettel an der Eingangstüre der Schlüssel Apotheke.
«Die Kosten, die ich für die Schutzmasken verlange, sind reine Selbstkosten», sagt Elmar Peretti, Inhaber der Rheinecker Apotheke, gegenüber FM1Today. Er verstehe nicht, wieso Schutzmasken noch nicht Pflicht seien und sie nicht jetzt schon jeder trage. «Meine Kunden müssen die Masken auch zu meinem Schutz tragen. Wenn ich krank bin, kann ich ja nicht mehr für sie da sein.»
Mehr als die Hälfte der Kunden sind froh um Masken
Man sieht sofort, dass in der Schlüssel Apotheke besondere Schutzregeln gelten. Der Kunde kann nur in eine Art Sicherheitskabine. Dort wird er von einer Schutzwand umgeben. Durch eine Plexiglasscheibe kann er dem Apotheker sagen, was er braucht. Bevor man die Bestellung aufgeben kann, muss man aber eben noch eine Maske kaufen.
«30 Prozent meiner Kunden verstehen nicht, weshalb sie drei Franken zahlen müssen», sagt Peretti. Die restlichen 70 Prozent seien froh, dass sie eine erhalten. «Ich glaube, die Maskentragepflicht gilt in der Schweiz noch nicht, weil es zu wenig gibt. Bald werden 100 Prozent meiner Kunden froh sein um die Masken.»
Der Bund dürfte an seiner speziellen Aktion keine Freude haben. Das Bundesamt für Gesundheit betont immer wieder, dass der Einsatz von Masken nur beim Gesundheitspersonal und bei Erkrankten sinnvoll sei.