Pünktlich auf den Herbst beginnt in Frauenfeld die Verarbeitung der Zuckerrüben. Zeitgleich beginnt auch die Diskussion unter den Bewohnern, ob der dabei enstehende Duft nun stinkt oder nicht. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Frauefeld, wenn...» findet man Kommentare wie: «Der Duft nach Herbst und nach ganz vielen Kindheitserinnerungen. Ich liebe diesen Duft» oder «So riecht Heimat!». Andere finden: Geht gar nicht, selbst das Schlafzimmer rieche nur noch nach Zuckerrübe.
Zuckerrüben-Ernte fiel unterdurchschnittlich aus
Lange wird sich der Duft in diesem Jahr jedoch nicht halten. Wegen des trockenen Sommers und verschiedener Krankheiten fiel die Ernte dieses Jahr unterdurchschnittlich aus, meldet die Schweizer Zucker AG. Es folgt ein weiteres Jahr, in dem der Mark nicht mit genügend einheimischen Zucker abgedeckt werden kann. Auch die Überproduktion und die Tiefpreise in der EU setzt der Schweizer Zuckerwirtschaft zu. Die Zuckerbranche unterstützt die Zuckerrübenpflanzer deshalb mit Sofortmassnahmen. So gibt es beispielsweise keinen Abzug für Lieferungen mit einem Zuckergehalt von unter 16 Prozent.
Schweizer Zucker sei nachhaltiger als Importzucker
Auch der Bund hat sich bereits eingeschaltet. Mit der parlamentarischen Initiative Bourgeois wurden diverse (befristete) Massnahmen in die Vernehmlassung geschickt. So sollen die Preise pro Hektar erhöht und ein Mindestzoll für importierten Zucker eingeführt werden. Die Massnahmen sollen per Januar 2019 in Kraft treten.