Quelle: TVO
Das Thurgauer Kantonalgefängnis ist am Anschlag. Die Anstalt, die Platz für 56 Inhaftierte bietet, ist meistens überbesetzt. Ein Zustand, der laut Silvio Stierli, Leiter Amt für Justizvollzug Thurgau, nicht zumutbar ist.
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«Wir haben seit dem Beginn des letzten Jahres eine dauerhafte Überbelegung. Vor allem bei der Untersuchungshaft ist Lage schwierig», erklärt Stierli gegenüber TVO. Die Überbelegung sei nicht nur für die Angestellten und Inhaftierten schlecht, sondern auch für die Polizei und Staatsanwaltschaft. Denn die Behörden wären auf die Haftplatzkapazitäten angewiesen.
Eigentlich sollten die Haftplätze im Kanton mit dem geplanten Neubau des Kantonalgefängnisses verdoppelt werden. Das Projekt, das fast 250 Millionen kosten soll, liegt aber aufgrund der Sparmassnahmen des Kantons auf Eis. Es braucht eine kurzfristige Lösung.
Diese Lösung sollen doppelstöckige Betoncontainer sein. «Wir wollen ein Provisorium bestehend aus zehn Zellen auf dem Gelände bauen», erklärt der Thurgauer Regierungsrat Dominik Diezi gegenüber TVO. Sicherheitstechnisch seien diese unbedenklich, wird betont. Kostenpunkt des Provisoriums: knapp fünf Millionen Franken. Der Kredit dafür wurde vom Parlament aber noch nicht gesprochen.
Dass es diese Plätze braucht, betont Silvio Stierli mit Nachdruck: «Es ist wichtig, dass wir mit diesem Projekt kurzfristig die Kapazitäten erweitern können.» Der Vorteil am Projekt sei, dass es schnell umsetzbar sei.
Dass es schnell gehen muss, weiss auch Diezi. Darum sei das Projekt auch noch nicht ganz ausgearbeitet. Der Kredit müsse so schnell wie möglich vor den Grossen Rat. Diezi hofft, dass die zusätzlichen Zellen 2026 dann zur Verfügung stehen.