Ostschweiz

Deshalb werden in Chur und St.Gallen immer wieder Tauben geschossen

Chur und St.Gallen

Überpopulation: «Regelmässig werden Tauben geschossen»

· Online seit 14.10.2022, 07:18 Uhr
Was wäre eine Stadt ohne Tauben? Doch die grau-blauen Vögel sorgen auch immer wieder für Probleme und müssen deshalb reguliert werden. In der Stadt St.Gallen und in Chur werden dazu verschiedene Massnahmen angewendet.
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Tauben: Eine Vogelart, welche die Bevölkerung spaltet. Die einen lieben sie so sehr, dass sie die Tiere füttern und andere hätten am liebsten eine komplett taubenfreie Stadt. Die grau-blauen Vögel bringen Krankheiten und weitere Probleme – deshalb werden in St.Gallen und in Chur immer wieder Tauben geschossen und weitere Massnahmen ergriffen, um die Population einzudämmen. 

«Tauben sind ein Stadtproblem»

Die Taubenproblematik gibt es seit den 90er-Jahren und kommt immer wieder zurück. «Wenn Leute die Tauben füttern, muss das jeweils unterbrochen werden. Dann überleben nämlich auch schwache Tiere, die Krankheiten verbreiten. Wenn sich 400 Tauben beim Bahnhof aufhalten, kann sich eine Krankheit schlagartig ausdehnen», sagt Hannes Jenny, Wildbiologe und stellvertretender Leiter des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden.

Das Fütterungsverbot der Tauben ist eine von mehreren Massnahmen, um den Bestand zu verkleinern. «Ebenfalls werden regelmässig einzelne Tauben entnommen. Die Vögel werden nachts von Spezialisten mit Kleinkalibergewehren geschossen», sagt Jenny. Momentan sei das Taubenproblem in Chur deshalb im Griff, berichtet die «Südostschweiz». 

Wie es diesen Winter wird, sei momentan noch unklar. «Viele Tauben sind im Moment gar nicht in der Stadt, sondern auf den umliegenden Feldern. Dort gibt es momentan viel Nahrung für die Tiere. Sobald es kälter wird, kommen die Vögel zurück. Tauben sind ein Stadproblem. Die Tiere brauchen Nahrung und klimageschützte Gebiete wie Bahnhofshallen», so Jenny.

«Tauben werden früh morgens geschossen»

Auch die Stadt St.Gallen ergreift immer wieder Massnahmen gegen die Überpopulation von Tauben. «Wir beraten Hausbesitzerinnen und -besitzer über bauliche Massnahmen und im Notfall nehmen wir auch Abschüsse von Tieren vor», sagt Peter Baumann, Tierschutzbeauftragter der Stadt St.Gallen. Abschüsse gebe es zwar wenige, aber doch regelmässig. Gerade letzte Woche kam es wieder zu einem Abschuss.

Verantwortlich für die Abschüsse sind die Angestellten des Büros Tierschutz der Stadtpolizei St.Gallen, die extra dafür ausgebildet wurden. «Die Abschüsse tätigen wir jeweils früh am Morgen, damit die Leute das nicht sehen oder hören. Mittags wäre das wahrscheinlich nicht so gut, da gewisse Leute viel Freude an den Tauben haben», sagt Baumann. Punktuell gebe es immer wieder zu viele Tauben. Unter anderem, weil die Vögel von den Menschen gefüttert werden. Deshalb werde auch viel Aufklärungsarbeit getätigt.

veröffentlicht: 14. Oktober 2022 07:18
aktualisiert: 14. Oktober 2022 07:18
Quelle: FM1Today

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