Auf der Wiese beim Wiler Weiher sollte seit Mai 2018 ein neues, kleines Bistro stehen. Das Bistro steht nicht, die kürzlich aufgestellten Visiere auch nicht mehr. Auch beim zweiten Versuch machte jemand den Initianten einen Strich durch die Rechnung. «Wir haben bereits im vergangenen Frühling die Visiere für das Baugesuch aufgestellt. Schon da wurden sie, vermutlich von Vandalen, weggenommen», sagt Raphael Zängerle, Mit-Initiant des Projektes. Aufgrund diverser Sommer-Veranstaltungen, musste das Projekt über den Sommer auf Eis gelegt werden. «Vergangene Woche haben wir neue Visiere aufgestellt, die jetzt auch schon wieder am Boden liegen», sagt Zängerle.
Dass dieser Vandalismus ein allgemeiner Tenor der Wiler Stadtbevölkerung sei, glaubt Zängerle nicht. Das Projekt werde unter anderem auf Facebook heiss diskutiert. «Das Feedback, das wir erhalten, bestätigt aber, dass dieser Altstadtgarten notwendig ist und dass sich die Leute darauf freuen.»
Drei Einsprachen verzögern das Projekt
Grund, dass das Projekt nicht wie geplant im Mai umgesetzt werden konnte, liegt unter anderem an drei Einsprachen aus der Bevölkerung, welche das geplante Bauprojekt kritisierten. Die Einsprecher kritisierten die Grösse des geplanten Gebäudes, die Öffnungszeiten und den zu erwartenden Lärm. Wie FM1Today berichtete, versuchte man, im Gespräch eine Lösung zu finden.
Trotz der Schwierigkeit, mit den Einsprechern auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, reichten die Initianten im Sommer ein Korrekturgesuch ein. Viel ändert sich nicht, nur der Standort verschiebt sich um rund acht Meter.
Baugesuch noch nicht bewilligt
Auf dem Programm steht nun ein erneutes Auflage- und Anzeigeverfahren. Erst danach kann sich die Stadt Wil mit dem Baugesuch beschäftigen. Wie Thomas Kobler, Bausekretär der Stadt Wil, sagt, sei das Baugesuch noch nicht bewilligt. «Bis Ende Jahr sollte das Projekt aber über den Tisch gegangen sein», sagt Kobler.
Bis also das erste Bier im Wiler Altstadtgarten ausgeschenkt werden kann, braucht es noch mindestens einen Winter, viel Diskussionszeit und – wie Raphael Zängerle sagt – viel Geduld.