Bis zu 80 Prozent weniger Umsatz als 2019: Globetrotter geht es im Corona-Jahr – wie den meisten anderen Reiseunternehmen – schlecht. Vier von 21 Filialen in der Schweiz werden geschlossen, was einen Stellenabbau mit sich bringt.
Wahlkampf unter Mitarbeitenden
Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, werden die Angestellten allerdings nicht von ihren Vorgestetzten entlassen. Sie konnten sich auf die zur Verfügung stehenden Stellen bewerben und müssen sich nun in einem «Wahlkampf» gegen die Konkurrenz durchsetzen. Die Mitarbeitenden müssen sich untereinander bewerten und Einwände vorbringen.
Das Wahlprozedere, das noch bis September läuft, passt offenbar nicht allen. Gemäss Informationen der Zeitung haben viele Angestellte von sich aus gekündigt.
Globetrotter-Chef Dany Gehrig glaubt, dass durch seine Methode genau jene Mitarbeitenden bleiben können, welche die Stelle «unbedingt wollen und brauchen». «Hätte ich einfach eine schwarze Liste gemacht mit jenen, die wir entlassen, hätte es eher die Falschen getroffen.»
«Leute werden rausgeekelt»
Dieter Egli, Leiter Kommunikation der Gewerkschaft Syna, hält nicht viel vom Vorgehen, wie er gegenüber Radio 24 sagt: «Es werden natürlich jene bevorteilt, die sich besser präsentieren können oder taktisch geschickter handeln. Man könnte es so interpretieren, dass man gewisse Leute rausekeln will, bevor man überhaupt den Prozess startet.»
(lag)