Sei es die Sanierung der St.Galler Stadtautobahn oder andere Baustellen im Land: Tempo 80 während längerer Abschnitte kann manchmal etwas langweilig sein. Da gerät man schon mal in Versuchung, langsamere Verkehrsteilnehmer links zu überholen.
Nur ist vielen Verkehrsteilnehmer nicht klar, dass sie in solchen Bereichen vielleicht gar nicht überholen dürfen.
Maximale Fahrzeugbreite: Zwei Meter
Nur wer ein Fahrzeug fährt, das weniger als zwei Meter breit ist, darf links fahren. Das allein ist vielen Verkehrsteilnehmern schon nicht bewusst. Dazu kommt, dass die meisten Autofahrer die Breite ihres Fahrzeugs gar nicht genau kennen.
Quelle: TeleZüri
Zwar wird in der Schweiz die Breite eines Fahrzeugs ohne die Aussenspiegel gemessen, allerdings überschreiten grössere SUV, Familienkutschen, Gelände- oder Lieferwagen diese Breite auch so.
Das kann, gerade beim Überholen von Lastwagen, zu gefährlichen Situationen führen. Der Nutzfahrzeuge-Verband Astag fordert deswegen ein generelles Überholverbot bei Baustellen. «Die linke Spur sollte nur dazu da sein, einen Reissverschluss-Effekt zu erzeugen. Dort dürfte nur mit Abstand gefahren und nicht überholt werden», sagt Astag-Vizepräsident Rolf Kocher gegenüber Tele Züri.
Auch für Astra sinnvoll
Mit dieser Forderung steht der Verband nicht alleine da. Rückendeckung gibt es vom Bundesamt für Strassen Astra. Auf Anfrage schreibt das Bundesamt: «Wir empfehlen schon lange, bei Baustellen nur versetzt zu fahren, und nicht zu überholen.»
Derzeit bleibt das Überholen im Baustellenbereich nur für Autos mit einer Breite von mehr als zwei Metern verboten. Verstösse führen zu Verzeigungen und Geldstrafen von mehreren Hundert Franken.
Gerade in der Ferienzeit gilt es aber auch, die unterschiedlichen Handhabungen der Länder zu beachten. In Deutschland etwa wird von Aussenspiegel zu Aussenspiegel gemessen, was sogar viele Kompaktwagen auf die rechte Fahrspur verbannt.