Bei Beginn der Sommerferien vor gut drei Wochen gab es mehr als 10 Kilometer Stau vor dem Gotthard. Für die Ostschweiz nur halb so schlimm, wäre da nicht das Problem mit der A13 nach den Unwettern in Misox gewesen. Nun stehen die nächsten Verkehrsprobleme an, denn ab dem letzten Juli-Wochenende beginnt der Rückreiseverkehr von Süden zurück nach Hause.
Wie ist die aktuelle Situation bei der A13?
Bereits seit anfangs Juli ist die A13 zwischen Lostalo und Mesocco wieder befahrbar. Jedoch nur einspurig mit einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometer. Das könnte beim Rückfahrtverkehr zu Verzögerungen führen. «Die Einspurigkeit betrifft jedoch nur gut 200 Meter», sagt Vanessa Flack, Mediensprecherin von TCS.
Lorenzo Quolantoni, Kommunikationsverantwortlicher des Astra, schätzt die Situation über den San Bernardino und die A13 ähnlich ein wie im letzten Jahr: «Die Kapazität der A13 wird durch die Umbauarbeiten zwischen Lostallo und Mesocco wenig beeinträchtigt.» Trotzdem sei mit Staus am San Bernardino zu rechnen, mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden am Wochenende.
Wann gibt's am meisten Verkehr beim San Bernardino?
Das Astra erwartet aufgrund der Rückreisewellen aus den Ferien an folgenden Wochenenden die grösste Verkehrsbelastung beim Südportal des San Bernardinos:
- 27. und 28. Juli 2024
- 3. und 4. August 2024
- 10. und 11. August 2024
«Die Situation verschlechtert sich in der Regel gegen Mittag.» Das Astra beobachte, dass immer mehr Menschen unter der Woche fahren, wodurch der Verkehr etwas besser verteilt wird. Dennoch bleiben die Wochenenden die Tage mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Daher empfiehlt das Astra, die Rückreise zwischen Dienstag und Donnerstag anzutreten und vorzugsweise am Morgen.
Wann werden die längsten Staus am Gotthard erwartet?
Die längsten Blechlawinen gibt es üblicherweise vor dem Gotthard, das dürfte auch dieses Mal wieder der Fall sein. Gemäss Astra wird das höchste Verkehrsaufkommen an den gleichen Wochenenden erwartet wie beim San Bernardino – also am 27. und 28. Juli, am 3. und 4. August sowie am 10. und am 11. August.
Der TCS erwartet folgendes Verkehrsaufkommen durch den Rückreiseverkehr beim Gotthard-Tunnel in Richtung Süd-Nord.
Welche Alternativrouten gibt es?
«In der Hauptreisezeit sind Wartezeiten auf den Nord-Süd-Nationalstrassen A2 Gotthard, A13 San Bernardino, A9 Simplon sowie A21 Grand St. Bernard kaum zu vermeiden», sagt Lorenzo Quolantoni vom Astra. Daher sollte man sich wohl überlegen, welchen anderen Weg man wählen kann.
Welche Routen man alternativ zum Gotthard oder San Bernardino antreten kann, hängt ganz davon ab, wo man zu Hause ist. Für die Ostschweiz und Zürich gibt es noch die Möglichkeit des Lukmanier-Passes oder des Oberalpasses, während man ab Luzern und der Innenschweiz nur die Brünig-Passstrasse als Ausweichmöglichkeit hat.
Lediglich Personen aus Bern und der Westschweiz haben mehrere Alternativen:
- über A2 und Oberalp- und Lukmanier-Pass
- über A6/A8 und Gotthard-Pass
- über A6/A8 und Grimsel-und Nufenenpass
- über A6/A6 und Susten-, Oberalp-, und Lukmanier-Pass
- durch den Autoverlad Lötschberg und Simplon-Pass
Generelle Tipps
Egal durch welchen Tunnel: TCS sowie Astra empfehlen die Rückreise jeweils unter der Woche, am besten von Dienstag bis Donnerstag. «Wenn Sie zu Hauptreisezeiten fahren müssen, planen Sie genügend Zeit ein und führen Sie genügend Getränke im Auto mit», empfiehlt Qualantoni.
Und nicht zu vergessen: Immer auch bei Stau auf der Autobahn bleiben und nicht versuchen, über die Kantonsstrassen durch Ortschaften auszuweichen. «Dieser unerwünschte Ausweichverkehr belastet die Menschen in den Ortschaften entlang der Nationalstrassen und führt letztlich zum Verkehrskollaps in den Regionen.»
Gerade wenn man über die A13 fährt, sollte man sich diese Empfehlung nicht nur aufgrund der örtlichen Bevölkerung zu Herzen nehmen: Denn die Massnahmen zum Ausweichverkehr werden auch während den Sommermonaten eingesetzt.
Das heisst, der Verkehr wird mittels Dosierungssystem in Form von Ampeln geregelt. So hat es auf den Ausweichrouten überall Massnahmen, die den Widerstand erhöhen und künstliche Staus erzeugen, damit du trotz Stau auf der Autobahn bleibst.
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