Auf den Tag genau vor elf Jahren konnte der FC St.Gallen letztmals einen Einzug in einen europäischen Wettbewerb bejubeln. In einem dramatischen Spiel in der Türkei ist ihm dieses Kunststück am Donnerstagabend erneut gelungen.
St.Gallen hält anfangs gut dagegen
Die Mannschaft von Trabzonspor machte den Espen die Sache alles andere als leicht. Doch anders als noch im Hinspiel in St.Gallen, gelang es den Türken in der Startphase nicht mehr, das Team von Coach Enrico Maassen in der eigenen Hälfte einzuschnüren.
Der FC St.Gallen kam seinerseits immer besser ins Spiel, blieb allerdings lange ohne klare Abschlüsse. Bis zur 31. Minute. Thoma lancierte Akolo auf der linken Seite, der bewies eine hervorragende Übersicht und fand mit einem Pass in den Rücken der Abwehr Isaac Schmidt. Der Aussenverteidiger wurde von der Trabzonspor-Abwehr völlig allein gelassen und schlenzte den Ball herrlich ins Tor.
Dass die Espen mit einer Führung im Rücken in die Pause gingen, verdankten sie vor allem ihrem Torhüter. Lawrence Ati Zigi parierte zuerst einen Kopfball aus nächster Nähe mirakulös und entschärfte danach mehrere Chancen der Türken.
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Trabzonspor dominiert zweite Halbzeit
Nach der Pause dauerte es dann nicht mehr lange: Nach einem Eckball glich Trabzonspor in der 52. Minute durch Destan zum 1:1 aus. Und auch danach brauchte es mehrmals ein beherztes Eingreifen von Zigi, um einen Rückstand zu verhindern. Das Spiel nahm ähnliche Züge an, wie dies beim Hinspiel in den ersten 20. Minuten der Fall war, als Trabzonspor das Geschehen dominierte.
Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis Trabzonspor die Defensive der Espen erneut überwinden würde. Doch die St.Galler Abwehr hielt Stand – dank einem solidarischen Kollektiv und einem überragenden Lawrence Ati Zigi. Wie im Hinspiel ebbte der Druck der Türken mit der Zeit etwas ab, was St.Gallen die Möglichkeit bot, selbst wieder besser ins Spiel zu finden.
Trabzonspor wirkte aber weiterhin gefährlicher in seinen Aktionen. St.Gallen kam in der zweiten Halbzeit zu keiner gefährlichen Chance mehr. Und weil auch Trabzonspor nicht mehr zwingend vors Tor kam, war die Verlängerung Tatsache.
Grosschancen in der Verlängerung
In dieser war es dann der FCSG, der ein erstes Mal gefährlich vors Tor kam. Cakir im Tor der Türken konnte den abgefälschten Ball aber gerade noch übers Tor lenken. Dann war es erneut Trabzonspor, das für die brenzligen Momente sorgte. Immerhin kam auch St.Gallen über schnelle Gegenstösse wieder vermehrt zu Abschlüssen.
Es lief bereits auf ein Penaltyschiessen heraus, als es zu einem Freistoss aus aussichtsreicher Position für Trabzonspor kam. Trezeguet hämmerte diesen jedoch an die Latte. Die Türken liessen weitere Chancen ungenutzt und auch die St.Galler brachten ihre guten Ansätze nicht im Tor unter – und so musste die Entscheidung vom Punkt aus fallen.
Dort gingen sowohl die Türken als auch die Espen äusserst abgeklärt zu Werke. Auf der Seite von Trabzonspor scheiterte Savic mit dem fünften Penalty als erster, so dass Ambrosius mit dem letzten Elfmeter alles klarmachen konnte. Abgebrüht verwandelte er und bescherte dem FC St.Gallen damit den grössten Triumph seit dem Wunder von Moskau vor elf Jahren.
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