Die überragende Heimserie des FC St. Gallen geht gegen den FC Lugano zu Ende. Am Anfang der Niederlage steht aber eine sehr strenge Entscheidung gegen St.Gallen. Nur etwa mehr als 100 Sekunden waren gespielt, als sich die wohl entscheidende Szene der Partie abspielte. Lukas Görtler traf im Zweikampf der beiden Captains mit der Schuhsohle Jonathan Sabbatini an der Wade. Das VAR intervenierte, und Schiedsrichter Lukas Fähndrich zog die Rote Karte.
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Auch wenn mit dem gestreckten Bein und dem Foul oberhalb des Knöchels alle Voraussetzungen für einen Platzverweis gegeben waren, war die Strafe für die St.Galler schwer zu schlucken. Denn Görtler hatte in einer fliessenden Bewegung nach einem Pass die Wade von Sabbatini unbeabsichtigt getroffen.
Lugano spielt Überzahl schamlos aus
Lugano spielte nach einer Eingewöhnungsphase die Überzahl gut aus, ging durch Sabbatini kurz vor der Pause in Führung und erspielte sich in der zweiten Hälfte Chance um Chance. St.Gallens Keeper Lawrence Ati Zigi und die Torumrandung verhinderten mehrmals den zweiten Treffer der Luganesi.
Die fehlende Effizienz der Tessiner hatte nur kurze Zeit folgen. St.Gallen glich in der 68. Minute aus, kassierte aber fünf Minuten danach durch Zan Celar das 2:1 und später durch Uran Bislimi sowie erneut Celar die weiteren Gegentore.
St.Gallen, das fünf Punkte hinter Leader YB bleibt, hatte zuletzt saisonübergreifend elfmal in Folge daheim gewonnen. Damit geht diese Heimserie als zweitbeste in der Geschichte der Super League zu Ende - übertrumpft in den letzten 20 Jahren nur durch die 17 Heimsiege in Folge der Young Boys.
Zeidler hadert mit VAR
Peter Zeidler kann den Schiedsrichterentscheid bei der Roten Karte nicht nachvollziehen. Im Interview nach dem Spiel sagt er zur Szene: «J'amais dans la vie!» Nie im Leben sei dies ein gerechtfertigter Platzverweis. Er spricht von einem «Fehlentscheid». Dennoch zeigt sich Zeidler als fairer Verlierer und betont die Qualität von Lugano. «Mit Celar und auch Grgic haben sie Leute, die den Unterschied machen können», sagt der Espen-Trainer anerkennend.
(sda/mma)