Am Landesgericht Feldkirch wurde der Mordprozess um einen heute 15-Jährigen, der im September vergangenen Jahres seinen Vater tötete und seine Mutter schwer verletzte, fortgesetzt. Auch am Dienstag standen wieder die Mordfantasien, die den Jungen seit seinem 12. Lebensjahr begleiten, als Thema im Raum. Ausserdem wurde aber auch erörtert, ob nicht noch ein weiteres, neurologisches Problem die Ursache für die Bluttat gewesen sein könnte.
Neurologe meldete sich
Ein auf Epilepsie spezialisierte Wiener Neurologe meldete sich auf einen Zeitungsartikel hin und gab bekannt, dass ihn die Beschreibung «leerer Blick» an eine Form einer neurologischen Erkrankung erinnnere. Der Fachmann für gab zu Bedenken, dass diese Störung im Zuge der zwei psychiatrischen Gutachten eventuell übersehen wurde. Die Verteidigerin beantragte jedenfalls, noch ein weiteres Gutachten aus dem Fachbereich der Neurologie einzuholen.
Antrag abgelehnt, verurteilt
Der Beweisantrag wurde abgelehnt, der junge Mann schuldig gesprochen. Der Schöffensenat ist überzeugt, dass der 14-Jährige damals vorsätzlich seinen Vater tötete und seine Mutter zu töten versuchte. Der Senat war damit den zwei psychiatrischen Gutachten gefolgt. Die Strafe für Mordversuch und Mord wurde mit sieben Jahren ausgemessen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
(Christiane Eckert)