Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Thomas Bach kam wohl zu seinem letzten grossen olympischen Auftritt. Am Wochenende hatte Bach erklärt, dass er im nächsten Jahr das IOC-Präsidium abgibt, wie es die olympische Charta nach zwölf Jahren vorsieht. Bach verfolgte die Schlusszeremonie an der Seite von Emmanuel Macron, dem Staatspräsidenten der Französischen Republik. Er sprach am Ende von «sensationellen Olympischen Spielen - oder sollte ich sagen Seine-sationelle Spiele?»
Eine äusserst emotionale Rede hielt Macron. Nie sei er stolzer gewesen, Franzose zu sein! Paris 2024 habe viele Rekorde gebrochen - den Zuschauerrekord, und noch nie sei während Olympia so viel auf den Strassen gesungen worden, so Macron.
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Bach (70) betonte in seiner Abschlussrede, dass die Olympischen Spiele Paris 2024 Spiele einer neuen Ära gewesen seien: «Die ersten Olympischen Spiele, die ganz im Zeichen unserer Reformen der olympischen Agenda standen: jünger, urbaner, integrativer, nachhaltiger. Die ersten Olympischen Spiele auch mit voller Geschlechterparität.»
Der IOC-Präsident bedankte sich bei den Gastgebern. «Liebe französische Freunde, ihr habt euch in die Olympischen Spiele verliebt. Und wir haben uns in euch alle verliebt», sagte der Fecht-Olympiasieger 1976 von Montreal.
Fahnenträger wieder angereist
Ob Bachs weitere Aussagen jedem Fakten-Check standhalten, sei jetzt mal dahingestellt. Gemäss dem IOC-Präsidenten sei die CO2-Bilanz gegenüber früheren Olympischen Spielen um 50 Prozent gesenkt worden.
Die Schweizer Delegation an der finalen Zeremonie war nicht mehr gross. Die Athleten reisen spätestens 48 Stunden nach ihrem Wettkampf ab. Die Zürcherin Julie Derron, die Silbermedaillengewinnerin im Triathlon, und der Genfer Roman Mityukov, Bronzemedaillengewinner über 200 m Rücken, trugen die Schweizer Fahne ins Stade de France. Beide reisten für die Schlussfeier nochmals nach Paris. «Julie (Derron) und Roman (Mityukov) stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten», so Ralph Stöckli, Schweizer Delegationschef, der die Fahnenträger bestimmt hat.
Für andere der insgesamt 206 Länder, die teilnahmen und teils keine Sportler mehr in Paris hatten, trugen Volunteers die Landes-Flagge ins Stadion.
Show mit einem Schweizer
Die Show der Schlussfeier erfüllte die hohen Erwartungen. Inszeniert wurde sie wieder von Thomas Jolly, der schon die Eröffnungsfeier gestaltet hatte. Tom Cruise, der grandiose Hollywood-Schauspieler, seilte sich tatsächlich wie in «Mission Impossible» ins Stade de France ab. Cruise holte symbolisch die olympische Flagge für den Weg nach Hollywood ab. In Los Angeles spielten die Red Hot Chili Peppers, Billy Eilish und der Rapper Snoop Dogg.
Schwimmer Léon Marchand, der Star der Spiele, trug derweil die olympische Flamme aus dem «Jardin des Tuileries» ins Stade de France, wo sie gelöscht wurde. Marchand ist neuer Volksheld dank seiner fünf Medaillen im Schwimmen (4x Gold). Kein Sportler war während der Spiele von Paris erfolgreicher als Marchand.
Französische Top-Acts aus der Kultur-Szene kamen zu Auftritten. Ein Schweizer prägte die grosse Show mit: Pianist Alain Roche (51) präsentierte sein «piano vertical» und spielte an einem in der Luft hängenden Flügel die Apollon-Hymne, die 130 Jahre vor Christus entstanden ist und als eines der ältesten Musikstücke überhaupt gilt.
(sda/osc)