«Alle Zimmer sind radibutz weg» – Ansturm auf Heidner Hotels wegen Böögg-Verbrennung

Freude herrscht beim Hotel Heiden in Heiden, seitdem am Montagmorgen bekannt wurde, wo nun wirklich der Böögg verbrannt wird. Schliesslich wird das einmalige Ereignis direkt vor den Türen des Wellnesshotels stattfinden: auf der Streuli-Wiese mit bestem Ausblick auf den Bodensee. Wenn auch ohne Reiter, Pferde und mit einem kleineren Scheiterhaufen für den Böögg, wie Robert Diethelm, Gemeindepräsident von Heiden, gegenüber TVO sagt.

«Wie bei einem Ticketverkauf für ein Konzert»

Entsprechend schnell wurde das Hotel mit Anrufen überhäuft. «Es wurde gebucht, wie wir das selten kennen», sagt Beatrice Forster, Direktorin des Hotel Heiden. Innert weniger Stunden seien sie am Datum der Böögg-Verbrennung ausgebucht gewesen. «Seit Montagnachmittag respektive Montagabend sind alle Zimmer radibutz weg. Wir fühlten uns wie bei einem Ticketverkauf für ein Konzert.» Ein Blick auf die anderen Heidner Hotels, das Hotel Linde und das Parkhotel, zeigt: Auch dort sind am 22. Juni keine Zimmer mehr frei.

Beim Organisationskomitee rechnet man immerhin mit 1000 bis 1500 Leuten aus dem Raum Zürich und der Ostschweiz. Hinzu würden schätzungsweise 3000 bis 4000 Personen aus der unmittelbaren Umgebung für den Böögg nach Heiden kommen.

Warteliste beim Hotel Heiden

Darauf vorbereiten hätten sich die lokalen Hotels vorgängig nicht können. Mit dem OK sei das Hotel Heiden bis Mittwoch noch nicht in Kontakt gewesen, was aber demnächst passieren soll. «Wir hatten wenig Angaben und einfach darauf gehofft. Gewisse Szenarien hatte ich im Kopf, um möglichst schnell reagieren zu können», sagt die Hoteldirektorin weiter. So viel stehe fest: An dem besagten Wochenende müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Platz sein.

Für bestimmte offizielle Leute habe das Hotel Zimmer reservieren können. Alle anderen Interessierten, die zu langsam waren, seien auf eine Warteliste gekommen. Und jene, welche die Buchung bereits vor dem Montag im Hotel Heiden getätigt hatten, würde man nun über die dann aussergewöhnlichen Umstände informieren. Schliesslich wird das Hotel sonst eher zur Erholung aufgesucht. «Aufgrund dessen gab es bisher eine Stornierung. Für dieses Zimmer rücken die Ersten auf der Warteliste nach», so Forster.

Und was, wenn man jetzt noch eine Übernachtungsmöglichkeit sucht?

Die Direktorin vom Hotel Heiden rät dazu, sich bei Hotels in unmittelbarer Nähe umzusehen und hören. «Für dieses Jahrhunderterlebnis in Heiden empfiehlt es sich, auch eine Übernachtung etwas ausserhalb zu suchen», sagt sie.

Diese Ansicht teilt der Gemeindepräsident der 4000-Seelen-Gemeinde. Auch wenn die Zimmer in der unmittelbaren Region «weggingen wie heisse Weggli», gebe es in einem grösseren Umkreis noch viele weitere Schlafplätze, sagt Robert Diethelm. So etwa am Bodensee, im Rheintal oder auch in St.Gallen.

«Wir haben hier nicht tausende Parkplätze»

Diethelm ist sich zudem sicher, dass die Gemeinde und Organisatoren den Besucherandrang stemmen und das Event bewältigen können. Immerhin sei Heiden schon lange eine Touristendestination und man habe Erfahrung mit ähnlich grossen Events gesammelt.

Und doch gibt es noch einige Probleme, wofür es jetzt Lösungen zu suchen gilt. «Wir setzen auf den öffentlichen Verkehr. Wir haben hier nicht tausende Parkplätze und möchten auch nicht die ganze Landschaft mit Autos zustellen», sagt er. An diesem Mittwochnachmittag habe man die erste Sitzung zu der weiteren Planung gehalten.

Auch noch nicht fest steht beispielsweise, wer die Festwirtschaft betreiben wird, wie es seitens Ausserrhoder Gastroverbands auf Anfrage heisst. Wer es auch sein wird: Die Vorfreude auf die Böögg-Verbrennete in Heiden ist sowohl bei den Gastronomen wie auch bei der Gemeinde gross und es soll eine würdige Feier werden.