Der Impfstart
Die Experten des Bundes sind sich einig: Die Nachfrage nach der Corona-Impfung ist gross. «Das ist sehr erfreulich», sagt Nora Kronig, Vizedirektorin, Leiterin Abteilung Internationales des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). «Wir wollen die Impfung eng begleiten, um möglichen Herausforderungen früh zu begegnen.» Bis im Sommer sollen sich alle impfen lassen können, die wollen. Die Nachfrage sei riesig. «Wir rechnen nun in der ersten Phase mit Impfstoff-Knappheit, das ist zwar frustrierend, aber wegen der grossen Nachfrage klar», so Kronig.
«Nicht jeder kann der Erste sein»
Auch Christoph Berger, Präsident, Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), ist erfreut über den Impfstart. Für ihn ist die Impfung ein Zusatz zu den immer noch gültigen Abstands- und Hygienemassnahmen. «Wir haben schwierige Monate vor uns», sagt er. Denn kämen die Lockerungen zu früh, gebe es einen Rückschlag. Er rechnet frühestens im Sommer mit Lockerungen.
Impf-Skeptikern nimmt er den Wind aus den Segeln: «Die Studien zum Impfstoff waren extrem gross angelegt. Er wurde an über 40'000 Personen getestet und ist sehr gut verträglich.» Und er bittet um Geduld: «Es kommt jeder dran, der möchte, aber nicht jeder kann der Erste sein.»
Quelle: CH Media Video Unit
Auch weil die ganze Welt auf den Impfstoff wartet, ist das Angebot limitiert. Um trotzdem viele Leute impfen zu können, wurden einige Länder kreativ und haben entschieden, statt der vorgeschriebenen zwei, nur eine Impfdosis zu verabreichen. Für die Schweiz ist dies keine Option, wie Berger sagt.
Quelle: CH Media Video Unit
Zwar würden die Personen bereits nach der ersten Impfdosis eine gewisse Immunität aufweisen, allerdings wisse man nicht, wie lange diese anhalte, sagt Berger. Der Impfstoff in der Schweiz sei für zwei Dosen zugelassen, deshalb werde man dies auch so durchführen.
Übrigens: Die Impfstoff-Vorbereitung ist äusserst anspruchsvoll: Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, erklärt, wie die Pfizer/Biontech-Impflösung vorbereitet wird:
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Die Mutation
Aktuell sind 28 Fälle der Corona-Mutation in sieben Kantonen bekannt. Wie Rudolf Hauri sagt, betreibt man im Contact Tracing einen massiv höheren Aufwand. «Wir befragen die Leute intensiver und wir befragen viel mehr Personen.»
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Im Moment würden die Massnahmen aber ausreichen. Eine Verschärfung sei erst dann angezeigt, wenn sich die Mutation weiter verbreitet. Und Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, fügt an: «Wir müssen die Mutation sehr genau im Auge behalten. Das Ziel ist, die Personen so schnell wie möglich zu eruieren und zu isolieren.»
Hier gibt es die Medienkonferenz zum Nachlesen.
(red.)