Quelle: tvo
Vor der Rotpunkt Apotheke in Gossau ist am Mittwoch einiges los. Die meisten Kunden gehen aber nicht in die Apotheke, sondern steuern auf einen kleinen, weissen Container zu. Da gibt es sie nämlich, die so begehrten Selbsttests. «Der Andrang ist riesig», sagt Claudia Meier, Präsidentin des Apothekenverbands St.Gallen und Appenzell. Sie sitzt an diesem kalten Vormittag selbst im Container, verteilt die Tests an die Kunden und freut sich über die eingebaute Heizung.
Erleichterung und ein besseres Gewissen
Für viele seien die Tests eine Erleichterung: «Endlich kann man selber etwas machen!» Dies bestätigen die Kundeninnen und Kunden. «Jetzt kann ich meine Mutter wieder mit gutem Gewissen im Pflegeheim besuchen», freut sich Claudia. Wegen des Coronavirus habe sie sich zuletzt nicht getraut hinzugehen: «Klar gibt es ein Restrisiko, aber dem Gewissen hilft der Test enorm.»
Testen und dann treffen
Genau dieses gute Gewissen und die Sicherheit zieht viele Menschen an diesem Morgen zur Apotheke. Philipp sagt: "Es ist auch zur Selbstsicherheit. Wenn man sich nicht wohlfühlt, bringt ein negativer Selbsttest Gewissheit. Der selben Meinung ist auch Peter, der an diesem Tag 60 wird und sich deshalb mit Leuten treffen will. «Wir haben abgemacht, dass sich alle zuerst selber testen.» Ihr Treffen sei zwar im erlaubten Rahmen, aber das sei eine willkommene zusätzliche Sicherheit.
Quelle: FM1Today / Radio FM1
Gelungener Start
Das Abholen der Tests geht sehr schnell und so können auch lange Schlangen grösstenteils verhindert werden. Janet hat gerade ihre Selbsttests abgeholt und lobt die Kommunikation: "Es war sehr klar. Die Krankenkassenkarte mitnehmen und man bekommt fünf Tests, die vorabgepackt sind." Der gelungene Start freut nicht nur die Kunden, sondern auch Apothekerin Claudia Meier: «Wir können alles bewältigen, die Leute sind gesittet und warten geduldig.»
Mehraufwand für Apotheken
Gleichzeitig ist die Situation für Apotheken schwierig: «Für uns ist es ein riesiger Mehraufwand.» Meier geht davon aus, dass die Nachfrage in ein paar Wochen sich einpendelt. Bis dahin heisst es aber Augen zu und durch: «Wir leisten alle Überstunden und hoffen auf das Beste.» Die Kundinnen und Kunden danken es ihnen.