Wie wird sich die Coronalage in den kommenden Monaten entwickeln? Gesundheitsminister Alain Berset informierte an einer Medienkonferenz am Mittwoch, 3. Februar, darüber, wie der Bundesrat bezüglich Massnahmen in den kommenden Wochen entscheidet.
Werden die Corona-Massnahmen, mit dem Shutdown bis Ende Februar, nochmals verlängert?
Der Bundesrat hat sich, gemäss Alain Berset, lange darüber unterhalten und stecke in einem Dilemma. Einerseits würden die Fallzahlen zwar abnehmen, aber die mutierte Variante aus Grossbritannien verbreite sich sehr viel schneller als das Coronavirus, das es bisher gab. Dadurch könne sich die Situation schnell verändern. Es sei nicht damit zu rechnen, dass es Ende Februar zu einer grossen Lockerung kommt.
Quelle: CH Media Video Unit
Sind kleinere Lockerungen, wie die Öffnung von Läden, möglich?
Auch bei dieser Antwort möchte sich Alain Berset nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: «Wir werden in zwei Wochen Bilanz ziehen und am 17. Februar erneut darüber informieren, wie es mit den Massnahmen weitergeht.»
Kann der Bundesrat der Eventbranche eine gewisse Planungssicherheit geben? Sind Veranstaltungen im Frühling möglich?
Alain Berset würde den Veranstaltern gerne eine Planungssicherheit geben, kann das aber gemäss eigener Aussage nicht tun. Im Herbst 2020 waren Grossveranstaltungen wieder erlaubt worden und viele hätten das kritisiert. Der Bundesrat wolle keine leeren Versprechungen machen – sondern sich bei Lockerungen ganz sicher sein. Derzeit könne der Bundesrat keine Massnahmen treffen, die den März betreffen.
Werden wir Ostern normal feiern können? Werden dann die Risikogruppen geimpft sein?
Es sei schwierig, Prognosen abzugeben. Da sich, wie bereits an Weihnachten, viel ändern könne. Der Bundesrat hofft aber, dass der Impfrhythmus eingehalten werden kann – dies hänge aber auch von den Impflieferungen und vielen weiteren Faktoren ab.
Bis wann sind alle geimpft?
Der Bundesrat rechnet damit, dass Ende Juni, anfangs Juli, alle Personen, die wollen, gegen Corona geimpft sind. Die zusätzlichen Verträge mit Impfstoff-Herstellern sollen helfen dieses Ziel einzuhalten.
Werden wir im Sommer ohne Maske herumlaufen können?
Das weiss Alain Berset noch nicht. Er habe damit gerechnet, dass alles schneller geht und sich die Situation bereits im Frühling verbessere – das mutierte Virus habe die Situation aber verändert. Es werde immer neue Entwicklungen geben – deshalb seien Voraussagen falsch. Berset geht aber von einer allgemeinen Verbesserung der Situation im Jahr 2021 aus.
Werden Schulen geschlossen oder die Maskenpflicht bei Kleinkindern eingeführt?
Die Entscheidung über die Schulen überlässt der Bundesrat den Kantonen. Bezüglich Maskenpflicht bei Kindern sieht das BAG derzeit keinen Handlungsbedarf. Bei kleinen Kindern sei es schwierig zu gewährleisten, dass diese die Maske richtig tragen. Ausserdem sei noch unklar, wie sich die Übertragung von Kindern von der bei Erwachsenen unterscheidet.
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Wenn der R-Wert steigt – müssten dann nicht auch die Fallzahlen zunehmen?
Der Reproduktionswert, der aussagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden, bezieht sich jeweils auf die Situation von vor zehn Tagen. Die Anzeichen dafür, dass die Fallzahlen wieder steigen, seien derzeit gegeben und in einigen Kantonen sogar Tatsache, sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und Internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Wie entwickelt sich das mutierte Virus in der Schweiz?
Derzeit gibt es rund 4000 Fälle mit mutieren Varianten wöchentlich – die Zahl hat sich somit im Vergleich zu letzter Woche verdoppelt. Der Bundesrat vermutet, dass es im März überwiegend Fälle mit mutiertem Virus geben wird.
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