Quelle: CH Media Video Unit
Eigentlich gibt es in der Schweiz 876 zertifizierte und anerkannte Intensivbetten. Am Dienstagmorgen waren in der Schweiz aber 900 Intensivbetten belegt, wie Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD), vor den Medien erklärte. Wegen der Pandemie wurde die Kapazität ausgebaut. Nicht alle davon sind zertifiziert und erfüllen somit alle Ansprüche. «In knapp einem Drittel der Kantone sind die zertifizierten Betten komplett ausgelastet», so Stettbacher.
Schweizweit seien rund 80 Prozent der Kapazität für solche Betten ausgeschöpft. Insgesamt gibt es in der Schweiz 1142 Intensivbetten, rund 21 Prozent sind davon noch frei. Stettbacher betonte aber, dass die Situation sehr instabil sei. Als Beispiel führte er an, dass am Dienstagmorgen 34 zertifizierte Betten frei, diese am Mittag aber bereits wieder belegt waren. Noch einmal rief Stettbacher dazu auf, dass die Spitäler Patienten verlegen sollen, wenn sie an ihre Kapazitätsgrenzen stossen.
Durchschnittlich 14 Tage im Spital
Während in den meisten Bettenabteilungen der Spitäler die Corona-Patienten in der Minderheit sind, ist es bei den Intensivbetten anders: Dort leiden rund 60 Prozent aller Patienten an Covid-19. Die Zahlen würden weiter ansteigen, allerdings hat die Schweiz laut Stettbacher noch weitere Reserven, die sie ausschöpfen könnte. Er glaubt auch nicht, dass die Betten das Problem sein werden, «limitierend wird das Personal sein». Durchschnittlich bleiben Personen mit einer Corona-Erkrankung 14 Tage im Spital.
Quelle: CH Media Video Unit
Beruhigung der Lage
Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), hatte dann auch ein paar positive Informationen: «Wir haben Indizien, dass sich die Pandemie verlangsamt und zurückgeht.» Ob dies mit den verhängten Massnahmen zusammenhängt, wollte Masserey nicht abschliessend beurteilen: «Wichtig ist vor allem das Verhalten der Bevölkerung.» Die derzeitige Abschwächung reiche noch nicht aus, um die Pandemie zu stoppen. Neue, schärfere Massnahmen forderte Masserey aber nicht: «Das ist nicht meine Aufgabe. Das ist Sache der Politik.» Ein zweiter Lockdown sei indes nicht auszuschliessen.
(mg)
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