News

Ausserrhoder Krankenkassenprämien steigen überdurchschnittlich

Ausserrhoder Krankenkassenprämien steigen überdurchschnittlich

24.09.2015, 17:13 Uhr
· Online seit 24.09.2015, 14:33 Uhr
Die Krankenkassenprämien steigen in Appenzell Ausserrhoden im nächsten Jahr um satte 5,4 Prozent. Weniger stark von der Teuerung betroffen sind die Kantone Appenzell Innerrhoden, Thurgau und St.Gallen: Hier steigen die Prämien zwischen 2,2 und 3,8 Prozent.
Christoph Fust
Anzeige

Gesamtschweizerisch steigen die Prämien der obligatorischen Grundversicherung 2016 für Erwachsene um durchschnittlich 4 Prozent, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag informierte.

Im Kanton St.Gallen beträgt der Anstieg 3,8 Prozent, in Ausserrhoden 5,4 Prozent, in Innerrhoden 2,2 Prozent und im Thurgau 3,4 Prozent.

Erwachsene bezahlen 2014 landesweit im Durchschnitt eine Prämie von 428 Franken, das sind monatliche Mehrkosten von 16.30 Franken. St.Gallen mit 394 Franken, Thurgau mit 386, Appenzell Ausserrhoden mit 371 und Innerrhoden mit 327 Franken liegen alle unter dem gesamtschweizerischen Mittel.

In Innerrhoden steigen die Prämien am wenigsten stark an und der Appenzeller Halbkanton weist weiterhin auch die tiefsten Standardprämien auf.

Auch Ausserrhoden gehört - trotz dem vergleichsweise hohen Anstieg - noch immer zu den günstigsten Kantonen. Die höchsten Prämien zahlen die Versicherten in Basel-Stadt und Genf.

Junge Erwachsene kommen besser weg

Nachdem die Prämien für junge Erwachsene in den vergangenen Jahren stets stärker angestiegen sind als jene für Erwachsene, fällt die Erhöhung von 3,6 Prozent für 2016 moderater aus.

Hingegen steigen die Prämien für Kinder fast so stark an wie diejenigen für Erwachsene: 2014 lag die Erhöhung noch bei 2,4 Prozent, 2015 bei 3,8 Prozent und im kommenden Jahr nun bei 3,9 Prozent.

Seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes im Jahr 1996 erhöhte sich die Standardprämie um durchschnittlich 4,6 Prozent pro Jahr. In den vergangenen zehn Jahren lag der Anstieg im Schnitt bei 3,4 Prozent, wie das BAG schreibt.

Allerdings ist zu beachten, dass sich nur wenige Personen mit dem Standardmodell versichern. Viele Versicherte bevorzugen alternative Prämienmodelle etwa mit höheren Franchisen oder dem Hausarztmodell. Gerade beim Hausarztmodell steigen laut BAG die Prämien 2016 überdurchschnittlich stark.

Der Internetvergleichsdienst Comparis.ch errechnete auch für alternative Modelle Durchschnittswerte. Über alle Franchisen, Prämienregionen, Altersstufen, Modelle und Unfalldeckungen steigen die Prämien im Kanton St.Gallen demnach durchschnittlich um 5,7 Prozent, in Appenzell Innerrhoden um 4,2, im ausserrhodischen um 6,9, im Thurgau um 5 und im Kanton Graubünden um 5,6 Prozent.

Vergleichen lohnt sich

Laut Felix Schneuwly vom Internetvergleichsdienst Comparis.ch kann es sich für die Kunden lohnen, den Versicherer zu wechseln. Wer dies nicht wolle, sei gut beraten, sein Versicherungsmodell zu überprüfen. «Wichtig dabei ist, keine Prozentwerte miteinander zu vergleichen, sondern konkrete Frankenbeträge», sagt der Krankenkassenexperte. Schneuwly empfiehlt weiter das Telemedizin- oder Hausarztmodell und eine Wahlfranchise von 2500 Franken.

Auch für die kommenden Jahre rechnet Comparis.ch mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Prämie für die Grundversicherung von 4 Prozent. «Solange unsere Lebenserwartung steigt und der medizinische Fortschritt weitergeht, kostet es unter dem Strich mehr», sagt Schneuwly. «Aber wir erhalten auf der anderen Seite ja auch bessere Leistungen für unser Geld.»

veröffentlicht: 24. September 2015 14:33
aktualisiert: 24. September 2015 17:13
Quelle: SDA/chf

Anzeige
Anzeige