Das OpenAir St.Gallen gewinnt den Green Operations Award an den European Festival Awards in Groningen. An der Preisverleihung werden seit 2009 die besten europäischen Festivals geehrt, quasi die Oscars der Festivalszene. Preise gibt es in Kategorien «Bestes grosses Festival», «Bestes Line-Up», oder eben auch Nachhaltigkeit.
Das OpenAir St.Gallen erhält damit die Bestätigung, seit vielen Jahren auf dem richtigen Weg zu sein. Das Festival sei seit dem Anfang der Nachhaltigen Festival-Arbeit ganz vorne mit dabei gewesen und habe Pionierarbeit geleistet, heisst es in der Medienmitteilung der Preisverleihung.
Eine legendäre Initiative
In all den Jahren habe das OpenAir St.Gallen darüber hinaus niemals aufgehört zu lernen und das gesammelte Wissen mit anderen Festivals zu teilen. Bereits vor über 15 Jahren habe das OASG eine legendäre Initiative lanciert: Gemeint sein dürfte die Einführung der Trash Heroes im Jahr 2003. Diese «Helden» sammeln, während andere im Sittertobel feiern, den herumliegenden Müll ein.
Diese Methode hat seit der Einführung zahlreiche Nachahmer gefunden, die St.Galler Festivalveranstalter sind also grüne Trendsetter. Das OASG hat sich bei der Nachhaltigkeit seit 2003 jedoch stetig weiterentwickelt.
So setzt das OpenAir St. Gallen zum Beispiel vor allem auf Essenstände mit lokalen Produkten, erreicht bei den Mehrwegbechern eine Rücklaufquote von 95 Prozent, erlaubt kein Glas und Dosen auf dem Gelände und deckt den Strombedarf seit 2012 mit St.Galler Öko-Strom.
Zudem werden die CO2-Emissionen des Festivals im Sittertobel seit der Ausgabe 2019 kompensiert. Dies mit finanziellen Beiträgen an ein Bodenfruchtbarkeits-Programm in der Schweiz und ein Aufforstungs-Projekt in Nicaragua.
Nicht der erste Preis für St.Gallen
Seit zehn Jahren gibt es die European Festival Awards. Der erstmalige Sieg der St.Galler in der Nachhaltigkeits-Kategorie kommt nicht ganz überraschend. Bereits 2007 wurde das OASG mit dem Green'n'Clean-Award der Festival-Organisation YOUROPE ausgezeichnet, im Jahr 2010 erhielt das Openair den «A greener Festival»-Award.
Während der langen Pause zwischen dem letzten Preis hat sich das OpenAir St.Gallen noch einmal weiterentwickelt. Das auch im Wissen, dass es immer noch viel zu tun gibt. «Die Anreise der Künstler macht über 50 Prozent der CO2-Emissionen aus», heisst es auf der Website.
Und grünstes Festival hin oder her: Während der vier Festivaltage wird das Naturschutzgebiet Sittertobel einmal im Jahr plattgewalzt und verdreckt. Die Festivalgänger sind einer von zwei Faktoren, den die Veranstalter nur bedingt kontrollieren können. Bei einem wirklich umweltverträglichen Festival dürfte es nur noch einen geben: Das Wetter.
(thc)