Weder am Fussballspiel, am Tag der offenen Tür noch als Zmittag in der Innenstadt konnte während des Lockdowns eine Bratwurst gekauft werden. Nun kehrt die Leibspeise vieler St.Gallerinnen und St.Galler, die Olma-Bratwurst, zurück – an die erstmals stattfindende «Pätch». Die coronabedingte Ersatzmesse soll vom 9. bis 11. Oktober und vom 16. bis 18. Oktober etwas Olma-Feeling aufs Messegelände in St.Gallen bringen.
«Wir halten aus Solidarität an der Olma-Bratwurst fest und haben keine eigene Pätch-Wurst kreiert», sagt Werner Küttel von der gleichnamigen Metzgerei in Berneck und Präsident des Fleischfachverbandes St.Gallen – Liechtenstein. Im Corona-Jahr sei ohnehin schon vieles anders. «Da wollen wir nicht auch noch unser Zugpferd aufgeben.»
Können Olma-Besucher «ihre» Bratwurst von der Zürcher Wurst unterscheiden? Die FM1-Wachmacher wagten letztes Jahr das Experiment:
Quelle: FM1Today/Noémie Bont
Grosser Aufwand für wenige Tage
Die Olma-Bratwurst ist geschützt. Es wäre sehr kosten- und zeitaufwendig gewesen, eine eigene Wurst für die beiden Durchführungswochenenden der «Pätch» zu machen, wie Küttel gegenüber FM1Today erklärt. «Deshalb war eine Pätch-Wurst bei uns nie ein Thema.»
Dass der Fleischfachverband am Olma-Ersatz vertreten sein wird, sei allerdings keine Frage gewesen. «Wir gehören zur Olma, zudem ist der Auftritt gut fürs Image.» Die Metzgerinnen und Metzger betreiben einen Gemeinschaftsstand mit «Culinarium» und wollen unter anderem zeigen, wie eine St.Galler Bratwurst produziert wird.
Corona hatte auch einen Vorteil
Die Fleischbranche hatte in der Corona-Zeit wegen der abgesagten Messen und Feste mit Verkaufsausfällen zu kämpfen. Immerhin: Wurstwaren wurden für den Eigengebrauch rege eingekauft. «Wir hatten da sicher das gute Wetter auf unserer Seite – die Leute haben gerne eine Wurst auf den Grill gelegt.» Laut Küttel wurden vergangene Grillsaison schweizweit im Vergleich zum Vorjahr rund 20 Prozent mehr Wurstwaren verkauft.