Quelle: TVO
Sie ist das jüngste Opfer der Coronakrise: Die Olma findet in diesem Jahr nicht statt. Auf Weindegustationen und Säulirennen müssen die Olma-Gänger in diesem Jahr verzichten. «Die Olma, die beliebteste Publikumsmesse der Schweiz und ein Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens der Ostschweiz, findet im Oktober 2020 nicht statt», schreiben die Verantwortlichen.
«Ein Herbst ohne Olma ist nicht das gleiche»
«Dieser Entscheid hat sich angebahnt», sagt Christine Bolt, die neue Direktorin der Olma Messen. «Mein Herz tut natürlich weh. Ein Herbst ohne Olma ist nicht das gleiche.» In den vergangenen Wochen seien verschiedene Szenarien und Alternativen geprüft worden. «Die Einschätzung der Chancen und Risiken zeigt leider, dass eine erfolgreiche Durchführung der Olma 2020 nicht möglich ist. Die Olma Messen arbeiten intensiv an verschiedenen Konzepten, um das Messe- und Veranstaltungsgeschäft so rasch und sicher wie möglich wieder zu starten.»
Der Erfolg der Olma lebe zu einem wesentlichen Teil vom Erlebnis- und Volksfest-Charakter, der Geselligkeit und Gemütlichkeit. «Nähe und Austausch zwischen den Menschen gehören untrennbar zur Olma.»
Aufgrund der aktuell sehr dynamischen Lage und den weiterhin tiefen Fallzahlen der Corona-Erkrankungen hätten die Verantwortlichen der Olma mit dem definitiven Durchführungsentscheid gerne noch bis zum Bundesratsentscheid vom 24. Juni zugewartet.
Abstandsregel an Olma nicht umsetzbar
Ausschlaggebend für die Absage seien zwei wesentliche Gründe: «Einerseits braucht die Umsetzung einer Messe in der Grössenordnung einer Olma einen organisatorischen und planerischen Vorlauf von mehreren Monaten – nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für Aussteller, Sonderschauverantwortliche oder den Gastkanton, damit Aufträge rechtzeitig erteilt und Vorbereitungen getroffen werden können. Andererseits wäre die Einhaltung einer Abstandsregel an der Olma nicht umsetzbar, auch wenn der momentan gültige Abstand von zwei Metern reduziert würde.»
Finanzielle Folgen sind noch nicht absehbar
Die Absage tut der Olma Messe auch aus finanzieller Sicht weh: «Auf unsere Liquidität wirkt sich die Absage negativ aus. Was das langfristig bedeutet, lässt sich noch nicht abschätzen», sagt Christine Bolt und ergänzt: «Ich bin jemand der in Chancen denkt und finde: Machen wir das beste draus, lernen etwas und machen 2021 die beste Olma aller Zeiten».
Eine Mini-Olma als Ersatz
Die Olma arbeitet nun intensiv daran, einen Ersatz zu organisieren. «Wir lassen die Ostschweiz in der Trauer nicht alleine», verspricht Bolt. Wie eine solche Mini-Olma aussehen könnte, kann sie noch nicht sagen. «Wir arbeiten seit Wochen an diversen Szenarien und Konzepten.» Was letztendlich umsetzbar sein wird, hängt auch von den weiteren Lockerungen des Bundesrates ab.
Damit Olma-Fans ihre Verbundenheit zu der Messe zum Ausdruck bringen können, lanciert die Olma Messen St.Gallen ausserdem eine Kampagne unter dem Motto «Olma - eifach Liebi». Auf der dazugehörigen Webseite soll «eine grosse und aktive Olma-Familie entstehen.»