Dieser Facebook-Post wurde am Wochenende über 300 Mal geteilt. Eine Frau fand an der Olma auf der Strasse einen Ehering:
Glücklicherweise konnte der Besitzer mittlerweile ausfindig gemacht werden. Anders geht es Hunderten von herrenlosen Jacken. Ungeliebt fristen sie ein Dasein in 110-Liter-Abfallsäcken. «Drei ganze Säcke voll Jacken wurden bei uns zurückgelassen», erklärt der Projektleiter der FM1 Radio City, Urs Brülisauer. «Vermutlich haben gewisse Leute extra Olma-Jacken.»
«Möglicherweise laufen ein paar Schwangere herum»
Nebst unzähligen Jacken und Pullis liess die tobende Meute teilweise ihre ganzen Habseligkeiten liegen. Viele Portemonnaies seien aufgetaucht, meistens geplündert, und Telefone. «Eines der Smartphones hat immer wieder geklingelt und eine aufgebrachte Freundin suchte nach ihrem Schatz», so Brülisauer. Auch fand Urs Brülisauer eine Packung Anti-Baby-Pillen: «Vermutlich laufen jetzt ein paar Schwangere herum.»
Die Pillen, Portemonnaies, Phones und Pullis werden nicht in die Tiefen der Kehrichtverbrennung geschmissen, sondern landen im FM1-Büro im Westen von St.Gallen. Zumindest die Jacken: «Die Wertsachen werden der Polizei übergeben, den Rest behalten wir rund ein Jahr bei uns im Büro, er kann dort abgeholt werden.» Diejenigen Sachen, die übrig bleiben, werden gespendet.
Olma-Fundgegenstände landen bei der Polizei
Nicht nur der Restposten aus der Radio City landet bei der Polizei, sondern auch das gesamte Olma-Überbleibsel. «Wir erhalten von der Olma in den kommenden Tagen ganze Pakete voller Fundgegenstände», erklärt Dionys Widmer von der Stadtpolizei St.Gallen, welche das Fundbüro der Stadt betreibt. Was da alles darunter ist, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Nebst vielen verlorenen Gegenständen und einem sturmen «Grind» hinterlässt die Olma auch schöne Dinge. Viele Erinnerungen zum Beispiel. «Wir hatten eine perfekte Radio City mit Besucherrekorden, einer unglaublich guten Stimmung und glücklichen Menschen», sagt Urs Brülisauer.