Der Drogenhandel war geplant und sollte vor einem Lebensmittelgeschäft Ende Januar in Eschen statt finden. Ein 19-Jähriger verabredete sich dort mit einer Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener. «Nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis gehen wir vom dringenden Verdacht aus, dass die fünf Täter von Anfang an geplant hatten, dem Lieferanten die Betäubungsmittel mit Gewalt und gefährlicher Drohung abzunötigen», schreibt der leitende liechtensteiner Staatsanwalt Robert Wallner.
Durch Schuss auf den Kopf verletzt
«Im Verlauf des Treffens kam es zu einer Auseinandersetzung, bei welcher der Mann von einer 15-Jährigen mit einer Waffe bedroht und zur Herausgabe der Betäubungsmittel aufgefordert wurde», schreibt die Landespolizei Fürstentum Liechtenstein.
Das Opfer weigerte sich, die Drogen herauszugeben, weswegen die 15-Jährige dem Mann mit einer Gasdruckpistole auf den Kopf schoss und ihn dadurch leicht verletzte. Die 15-Jährige und ihre Begleiter prügelten weiter auf das Opfer ein und verliessen den Ort mit den Drogen.
Verdächtige in Untersuchungshaft
Die 15-Jährige mit der Schusswaffe und ein 19-jähriger Verdächtiger konnten später durch die Polizei ausfindig gemacht und verhaftet werden. Die beiden müssen sich wegen Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz verantworten. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.
Ermittlungen der Polizei führten zu drei weiteren Verdächtigen zwischen 18 und 20 Jahre alt. Sie wurden international zur Verhaftung ausgeschrieben. Schliesslich kam es im Kanton St.Gallen zu zwei weiteren Verhaftungen. Eine Person wurde in Österreich ausfindig gemacht.
Eine Frau und vier Männer festgenommen
«Eine Verdächtige ist Jugendliche mit Liechtensteinischer Staatsbürgerschaft, die anderen vier männlichen Verdächtigen sind über 18-jährige junge Erwachsene mit deutscher, österreichischer und in zwei Fällen serbischer Staatsbürgerschaft», schreibt Rober Wallner.
Bei den Drogen handle es sich um ein halbes Kilogramm Marihuana und elf Flaschen Makatussin - einen Hustensirup. Die Drogen wurden den Verdächtigen abgenommen.
Gegen den 19-jährigen Drogendealer läuft gemäss Staatsanwaltschaft ein getrenntes Verfahren. Alle mutmasslichen Täter, ausser der Frau, fallen nicht mehr unter das Jugendstrafrecht.
(red.)