Ostschweiz

5 statt 10 Tage: Soll die Quaratäne verkürzt werden?

Coronavirus

5 statt 10 Tage: Soll die Quaratäne verkürzt werden?

· Online seit 29.12.2021, 20:10 Uhr
Fünf statt zehn Tage Quarantäne sind in den USA schon bald Realität. Dies wird nun auch in der Schweiz diskutiert. Forderungen aus der Politik werden immer lauter.

Quelle: tvo

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Die Corona-Quarantäne soll verkürzt werden. Das fordert die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr: «Mir schwebt vor, dass es für jene, welche keine Symptome zeigen, eine Quarantäne-Verkürzung gibt. Es geht nicht, dass diese sieben oder zehn Tage zu Hause bleiben müssen.»

Detailhandel und Service public aufrechterhalten

Dieser Meinung ist auch Andreas Hartmann, Präsident des St.Galler Gewerbeverbands. Eine kürzere Quarantäne würde vor allem der Wirtschaft entgegenkommen. Denn aktuell fehlen schweizweit über 90'000 Personen bei der Arbeit. «Wir müssen den Detailhandel und der Service public aufrecht erhalten. Wenn man an den zehn Tagen festhält, könnte dies zum Problem werden», sagt Hartmann.

Erste Studien zeigen, dass das Risiko einer Übertragung schon nach wenigen Tagen stark abnimmt. Die Daten dazu sind aber noch unvollständig. Mit der Verkürzung der Quarantäne gehe man somit ein gewisses Risiko ein, sagt Markus Schmidli, stellvertretender Kantonsarzt von Appenzell Innerrhoden: «Dadurch könnten mehr Personen angesteckt werden. Aber das öffentliche Leben kann aufrechterhalten werden.»

«Für eine Verkürzung der Quarantäne ist es zu früh»

Trotzdem stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt richtig ist. Mit 17'000 Neuansteckungen am Mittwoch ist ein neuer Höchstwert in der Schweiz erreicht. Von einem Kollaps des öffentlichen Lebens sei man zwar noch weit entfernt. «Für eine Verkürzung der Quarantäne ist es aber noch zu früh. Bis in zwei Wochen wird dies aber sicher zum Thema werden», sagt Schmidli.

Kürzere Quarantäne, dafür kein Stillstand im öffentlichen Leben. Sollten die Fallzahlen weiter zunehmen, dürfte diese Diskussion auch beim Bundesrat ankommen.

(red.)

veröffentlicht: 29. Dezember 2021 20:10
aktualisiert: 29. Dezember 2021 20:10
Quelle: TVO

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