Quelle: tvo
«Am 9. Februar 2020 haben die Schweizer Stimmberechtigten die Änderung vom 14. Dezember 2018 des Strafgesetzbuches und des Militärstrafgesetzes (Diskriminierung und Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung) angenommen». So steht es auf der Webseite des Bundes.
Immer wieder Anfeindungen
Dass das vielen Menschen noch immer egal zu sein scheint, zeigt ein aktueller Blick auf die LGBTQ-Community in der Ostschweiz. «Erst letzte Woche wurde ich wieder blöd an einem Bahnhof angemacht und mit ‹Ey Schwuchtel› angesprochen», sagt Holger Niggemann. Er ist Jugendarbeiter beim «treff.LGBT+» in Buchs und bezeichnet sich als non-binär. Niggemann wünscht sich mehr Toleranz gegenüber Menschen mit anderer sexueller Orientierung.
Um das Thema in der Gesellschaft aufs Parkett zu bringen und Menschen zu sensibilisieren, gibt es den Pride Month im Juni. Bevor die Diversität während des Monats gefeiert werden kann, heisst es für Holger Niggemann: Arbeiten. In Schaan, Chur und Zürich finden Prides statt. Die Pride ist eine Veranstaltung, bei welcher Menschen aus der Community für sich selbst und ihre Rechte einstehen.
Auch der Kanton stellt sich gegen den Hass
Gegen die blöden Sprüche und den Hass, der vielen Menschen aus der Community immer wieder entgegenschlägt, stellt sich auch der Kanton St.Gallen. In den sozialen Medien hat darum auch der Kanton die Regenbogenflagge gehisst. «Wir stellen fest, dass es auch gewisse Berührungsängste gegenüber queeren Menschen gibt. Man hat vielleicht Angst, etwas Falsches zu sagen. Dort möchten wir mit diesen Veranstaltungen und Sensibilisierungs-Workshops ansetzen», sagt Laura Bucher, Regierungsrätin des Kantons St.Gallen.
Ein Monat reicht nicht
Mit dem Pride Month ist die Arbeit allerdings noch nicht getan, sagt Holger Niggemann: «Wir haben nicht an allen Orten, an denen es notwendig wäre, Anlaufpunkte. Zum Beispiel ist in vielen Schulen leider noch immer Diskriminierung von queeren Jugendlichen an der Tagesordnung.»
(saz)