Immer noch liegt Schnee auf dem Weg von der Ebenalp zum Äscher. Der Wanderweg vom Tal über das Blättli ist wegen Lawinengefahr sogar gesperrt. Der Stimmung in der Bergbeiz tut dies jedoch keinen Abbruch. Die neuen Wirte sind in Feierlaune. Nachdem der Saisonstart wegen des Schnees verschoben worden war, können sie heute Dienstag endlich das Gasthaus öffnen.
«Es ist fantastisch»
Interviews wollen die neuen Pächter Melanie Gmünder und Gallus Knechtle heute keine geben. Sie wollen sich lieber auf die letzten Vorbereitungen konzentrieren und die ersten Gäste willkommen heissen. Kurz vor Mittag haben jedoch erst einige wenige Stammgäste den Weg ins Berggasthaus gefunden. Eine der Besucherinnen ist Angelika Wessels aus Appenzell. Seit vielen Jahren kommt sie regelmässig ins Berggasthaus und ist froh, dass dieses wieder offen ist. «Endlich kann ich wieder hierher kommen», sagt sie. «Es ist einfach fantastisch».
Ribel statt Rösti
Besonders die neue Speisekarte hat es ihr angetan. Die viel gerühmte Rösti der früheren Äscher-Wirte ist auf dieser vergebens zu suchen. Dafür gibt es Gerstensuppe mit Mostbröckli, diverse Gerichte mit Ribelmais, Siedwürste oder Gulasch. Bei den ersten Mittagsgästen scheint dies anzukommen. Ob der Gerstensuppe geraten Angelika Wessels und ihre Bekannte Marianne Hädinger aus Herisau ins Schwärmen. Die Worte an die Wirte sind deutlich: «Es ist vorzüglich. Ihr könnt bleiben.»
Während die ersten Teller Ribelmais und Gerstensuppe über den Tresen gehen, trudeln immer mehr Besucher ein. Unter ihnen Renzo Thoni aus dem zürcherischen Wald. Während sich vor den Fenstern der Wirtsstube die Frühlingssonne und eisige Winde abwechseln, lehnt er sich gegen den Kachelofen und beisst zufrieden in einen Nussgipfel. «Es fühlt sich gut an.» Früher habe es ihm jeweils zu viele Touristen rund um das Gasthaus gehabt. Heute, am Tag der Neueröffnung, geniesse er vor allem die Ruhe.
Noch viel zu tun
Ruhe – das ist etwas, zu dem die beiden neuen Äscher-Wirte heute kaum kommen werden. Sowie der Hunger der Mittagsgäste gestillt ist, tauchen bereits neue Besucher auf. Dieses Mal offensichtlich Bekannte der Wirte. Man fällt sich in die Arme, gratuliert zur Eröffnung und stösst mit Appenzeller Alpenbitter an.
In der Zwischenzeit wird im und rund um das Berggasthaus an allen Ecken und Enden gewerkelt. Auf der Terrasse wird ein Grill aufgebaut, in der Küche die letzten Geräte installiert und die neue Weinverkostungshütte für Degustationen fertig eingerichtet. An dieser haben die Wirte sichtlich Freude. Auch wenn sich die beiden heute medienscheu geben – ihren Weinkeller präsentieren Melanie Gmünder und Gallus Knechtle mit Stolz.
Die beiden gehen wieder an die Arbeit. Noch gibt es einiges zu tun. Heute hält sich die Zahl der Gäste noch in Grenzen. Doch sobald der Schnee auf den Wanderwegen wieder geschmolzen ist, dürfte der Ansturm auf den wiedereröffneten Äscher losgehen.
Die Äscher-Wiedereröffnung im TVO-Beitrag:
Quelle: TVO