Der Konflikt hatte sich bereits kurz nach Bekanntgabe des Kantons angedeutet. Schon damals zeigten sich die Anwohner alles andere als erfreut über das geplante Durchgangszentrum im Haus der Stiftung Sonneblick in Walzenhausen, in dem bis anhin Menschen mit einem Handicap Ferien machten.
Appenzell Ausserrhoden plant, ab 2017 für zehn Jahre rund 120 Asylbewerber im «Sonneblick» aufzunehmen. Für das Quartier, die Anwohner und die Einwohner der Gemeinde Walzenhausen sei das eine grosse Belastung, inakzeptabel und eine Zumutung. «Zehn Jahre sind viel zu lange und 120 Personen sind viel zu viele», das schreibt das Komitee Anwohner Sonneblick in einer Mitteilung. Es fordert vom Ausserrhoder Regierungsrat, eine kurze, vernünftige Dauer für das Asylzentrum und eine massive Reduktion der Personenzahl.
Die Anwohner und Grundeigentümer der Umgebung des «Sonneblicks» hätten aus einem Beitrag von TVO vom geplanten Durchgangszentrum erfahren. Hanspeter Baumgartner vom Komitee Anwohner «Sonnenblick» fühlt sich von den Behörden übergangen: «Mich stört, dass die Politiker nicht den Mumm hatten die Anwohner in Walzenhausen vorgängig zu informieren.»
Fredi Züst, Präsident des Stiftungsrats vom «Sonnenblick» gesteht Kommunikationsfehler ein. "Wir hätten die Leute vorher mit einem Brief informieren sollen.
Das Anwohner-Komitee verstehe, dass bei der aktuellen Lage nach Lösungen gesucht werden müsse und die Stiftung Sonneblick mit ihrem humanitären Hintergrund Hand bieten wolle. «Als Anwohner sagen wir: Aber nicht so.» Die mangelhafte Kommunikation lasse vermuten, dass die Stiftung Sonneblick unter dem Deckmantel der Flüchtlingshilfe ihre Finanzen sanieren wolle.
Das Komitee plant nun verschiedene Massnahmen. Unter anderem sammelt es in der Gemeinde Unterschriften gegen das geplante Durchgangszentrum. (red)
Hier der TVO-Beitrag: