Viele Eltern betreuen ihre Kinder unter vier Jahren aktuell selbst, weshalb die Auslastung in den Kindertagesstätten stark abgenommen hat. Gleichzeitig müssen die Kitas ihren Betrieb aufrechterhalten. «Damit wurde deren wirtschaftliche Situation schnell prekär», schreibt der Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die Regierung hat nun beschlossen, eine Soforthilfe von 200'000 Franken für die Kitas zur Verfügung zu stellen. Diese wird aus dem Fonds für gemeinnützige Zwecke finanziert.
13 Kitas im Kanton können die Soforthilfe beantragen. Entsprechende Gesuchsformulare werden diese Woche an die Kitas versandt und müssen innerhalb einer Woche eingereicht werden. Der Regierungsrat hofft ausserdem, dass sich die Gemeinden solidarisch zeigen und ihre Einrichtungen finanziell unterstützen.
Viertel der Ausserrhoder Beschäftigten sind in Kurzarbeit
Bis zum 14. April haben in Appenzell Ausserrhoden über 900 Firmen mit rund 6700 Mitarbeitern Kurzarbeit angemeldet – das entspricht rund 18 Prozent der Unternehmen und rund 25 Prozent der Beschäftigten. Die Arbeitslosenzahl ist innerhalb eines Monats um fast 100 auf 955 Personen gestiegen.
Zehn Millionen für die Wirtschaft
Nebst dem Bürgschaftsprogramm des Bundes, das am 3. April auf 40 Milliarden Franken aufgestockt wurde, will auch die Ausserrhoder Regierung ihre Betriebe unterstützen. Mit dem neu geschaffenen Corona-Nothilfefonds können Bankkredite von mindestens zehn Millionen Franken zugunsten von Firmen in Appenzell Ausserrhoden ausgelöst werden. Die Massnahmen stehen für Firmen und Härtefälle bereit, die ergänzende Hilfskredite benötigen oder nicht vom Hilfspaket des Bundes profitieren können.
Gebührenfreies Deponieren von Kontrollschildern
Weiter hat der Ausserrhoder Regierungsrat entschieden, bis auf weiteres auf die Erhebung von Gebühren für das Deponieren von Kontrollschildern beim Strassenverkehrsamt zu verzichten. Die Massnahme gilt rückwirkend ab dem 16. März – sowohl für Private als auch für Taxi-, Bus- und Reiseunternehmer, deren Geschäft mangels Nachfrage stark eingebrochen ist.
(pd/red.)