Quelle: tvo
Sie gehört mittlerweile zum 1. August wie Feuerwerksrakete und Vulkan: die weltgrösste Schweizerfahne am Säntis. Die 80 auf 80 Meter grosse Fahne wurde am Freitagmorgen oberhalb der Schwägalp von Spezialisten entrollt.
«Safe» behalten
Grosser Knackpunkt bei dieser Aktion ist jeweils, ob die Fahne das Entrollen ohne Risse übersteht, was in vergangenen Jahren nicht immer der Fall war. Dieses Jahr ist alles ohne Probleme gelaufen. Die Fahne posiert rissfrei und ruhig an der Säntiswand. Und unbeschadet soll sie auch bleiben, deshalb wird sie nur nach knapp 36 Stunden mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder eingerollt.
«Die Wetterprognosen sehen nicht gut aus. Auf Samstagabend ist Sturm und Gewitter angesagt. Wir wollen die Säntisfahne safe behalten», sagt Bruno Vattioni, Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn AG.
Glückliche Touristen
Wer in diesem Jahr die grösste Schweizerfahne der Welt live betrachten will, muss sich also sputen. Für andere ist der «Entrollungs-Termin» bereits Tradition. «Wir kommen zu diesem Anlass jedes Jahr auf die Schwägalp», sagt ein äteres Ehepaar aus dem Thurgau. Die Senioren haben sich einen guten Platz auf einer Sitzbank unter der Felswand ergattert.
Mit riesigen Kameras und Objektiven sitzen zwei Männer aus Muttenz BL auf der Wiese und halten das Spektakel bildlich fest. «Wir bleiben bis Mitternacht im Appenzellerland», sagt Peter. Die beiden Herren wechseln aber noch die Perspektive respektive den Ort. «Am Abend gehen wir auf den Kronberg. Mit der Abendsonne, dem Mond und der Milchstrasse wird es bestimmt noch tolle Aufnahmen geben.»
Ein spezielles Jahr
Nebst den professionellen Fotografen zückten heute auch hunderte Touristen ihre Handykamera und machten zahlreiche Fotos des Spekatakels. Sowieso war viel Betrieb auf der Schwägalp. «Wenn dies der Start in die zweite Hälfte der Sommersaison ist, dann sind wir richtig zufrieden», sagt Bruno Vattioni.
Der Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn fügt an, dass das Coronajahr bis jetzt schwierig war und die Schweizerfahne lasse gerade vieles für einen kurzen Moment vergessen. «Es ist schön, dass wir mit dieser 1.-August-Fahne ein Zeichen setzen können.» Er hoffe, die Touristen überlegen sich kurz, dass sie ein riesiges Privileg haben. «Wir leben im schönsten und sichersten Land der Welt.»
Und so soll es auch der Fahne gehen. Sie soll sicher und unbeschadet den Corona-Nationalfeiertag erleben dürfen.
(lae)