«Flauder hat einen anderen Geschmack, wurde das Rezept geändert?» Diese Frage haben wir in letzter Zeit öfters gehört. Grund genug, gleich direkt bei Adrian Haag, Leiter Qualitätsmanagement beim Hersteller Goba, nachzufragen.
«Ja, wir haben bereits im Frühling die Rezeptur angepasst», sagt Haag. Allerdings nicht aus einer Not heraus. «Wir wollten das schon lange machen. Für uns ging eine Tür auf, als wir mit einem Schweizer Produzenten zusammenarbeiten konnten und die Kräuter nun in der Schweiz wachsen und verarbeitet werden dürfen.»
Wechsel aus Philosophiegründen
Zuvor kamen Grundstoffe für den Holder und die Melisse teilweise aus dem Ausland, jetzt gibt es einen Extrakt dafür mit Schweizer Pflanzen. «Man muss sich das ein bisschen wie einen Teeaufguss mit regionalen Pflanzen vorstellen», sagt Haag. Weiter: «In all unserem Denken und Handeln ist unser Bestreben, möglichst nachhaltige und regionale Rohstoffe zu verwenden – leider war dies aus verfahrenstechnologischen Gründen bis anhin nicht mögilch.»
Kosten seien beim Entscheid kein Thema gewesen. Haag: «Wir haben es aus Philosophiegründen geändert. Wenn es nun die Möglichkeit gibt, einen Extrakt aus Schweizer Pflanzen einzusetzen, dann dürfen Goba-Kundinnen und -Kunden dies auch von uns erwarten – auch wenn das eine leichte Geschmacksveränderung bedeutet.»
Möglichst lokale Produkte
Trotzdem wollte Goba diesen Wechsel nicht aktiv bewerben. Haag: «Wir änderten nicht viel – vor allem die Herkunft der Pflanzenextrakte. Ganz regelmässige Flauder-Trinkerinnen und -Trinker können einen Unterschied wahrnehmen. Für viele ist der Geschmack nach wie vor ‹einfach flaudrig›. Deshalb haben wir diesen Schritt nicht kommuniziert.»
Bis der «neue» Flauder in die Regale kam, braucht es auch entsprechend Vorlaufzeit. Rund zwei Jahre wurde daran rumgetüftelt. «Bis wir den richtigen Geschmack so hinbekommen haben, mussten wir schauen, wie sich das Extrakt über längere Zeit verhält: Gibt es Ablagerungen? Verändert sich mit der Zeit die Farbe des Flauders? Es gibt ganz viele Parameter, die stimmen mussten», sagt Haag.
Wie schmeckt Flauder am besten?
«Unser Flauder hat quasi zwei Tenues: Das elegante und das sportliche. Das elegante Trinkerlebnis lebt von einem schönen Cocktail-, Champagner- oder Weinglas – denn das Auge trinkt bekanntlich mit», sagt Haag. Bei der sportlichen Freizeitvariante wird das Flauder direkt aus dem «Halbliterfläschli» getrunken.
Haag: «Idealerweise liegt die Trinktemperatur für alle unsere Flauder bei 5 bis 10 Grand – sprich: Vom Kühlschrank zum Gaumen und ein flaudriger Genuss ist gewiss.»