Quelle: tvo
Der gelernte Baumaschinenmechaniker Marius Bear steht am Dienstagabend am Eurovision Song Contest auf der Bühne und versucht, ein Millionenpublikum zu erreichen. In den ESC-Halbfinals wird ausgesondert: Die akustische Spreu trennt sich dabei vom musikalischen Weizen. Wer weiterkommt, hat die einmalige Chance, den ESC für sein Land nach Hause zu holen. Bei Marius Bear würde damit die Trophäe ins beschauliche Appenzellerland wandern.
Nachbarn sind begeistert von Bear
Angefangen hat alles im Appenzellerland. Neben einer Kuhwiese wächst der heute 29-jährige Bear in einem traditionellen Bauernhaus auf. Seine Nachbarn sind dementsprechend stolz, dass er nun am Dienstag auf die Weltbühne darf. «Es ist natürlich schön, wenn man einen solchen Nachbarn hat. Ich fände es super für ihn», sagt Manfred Koller, der neben Bears Kinderhaus wohnt. Auch Annelies Sutter ist begeistert vom Werdegang von Marius Hügli, wie er mit bürgerlichem Namen heisst: «Es ist wunderbar, dass er es auf diese Bühne geschafft hat. Früher war er im Wald, mit unseren ‹Goofen› und heute steht er auf dieser Bühne und darf für die Welt singen.»
Eltern halten sich im Hintergrund
Auch bei Marius Bears Eltern steigt mit jeder Stunde die Nervosität. Vor der Kamera möchten sie lieber nichts sagen, weil sie sich damit die Idylle im Appenzellerland nicht zerstören wollen. Sie seien stolz, wollten aber selber nicht ins Rampenlicht, lassen sie ausrichten. Morgen geht es für Bears Eltern nach Turin, um ihren Sohn vor der Bühne gebührend anzufeuern.
Marius Bears steile Karriere kommt nicht nur bei den «kennigen» Innerrhoderinnen und Innerrhoder an, sie trifft auch den Nerv der Touristen in Appenzell: «Wieso nicht ein Landbursche? Er ist ein bodenständiger Mann und die Welt hat bodenständige Leute gern», sagt Fränzi Gasser aus dem Lungern in Obwalden. «Ich finde es toll, dass ein Urschweizer mit Schweizer Wurzeln mitmacht», sagt Barbara Jung aus Basel.