Quelle: tvo
Habibullah Hassani ist vor sechs Jahren aus Afghanistan in die Schweiz geflohen. Hier angekommen, konnte er eine Lehre bei der Firma Knecht in Gais beginnen. Jetzt hat der 30-Jährige den Abschluss als Textilpraktiker EBA (eidgenössischer Berufsattest) abgeschlossen.
Hassani: «Ich bin sehr froh, dass ich das geschafft habe. Jetzt bin ich wieder einen Schritt weiter.» Doch genug hat er noch nicht. Er will den Abschluss einer Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis. «Ich will weiter lernen. Für mich ist das wichtig, um mich wohl zu fühlen», sagt Hassani gegenüber TVO.
Sprachliche Barriere
Die grösste Hürde bei seiner Ausbildung war die Sprache. Doch Hassani konnte sich auf einen geduldigen Lehrmeister verlassen. Der stellvertretende Geschäftsführer und Lehrlingsbetreuer Nico Fässler sagt zu den sprachlichen Barrieren: «Manchmal hat er eine theoretische Frage aus der Schule nicht ganz verstanden und brauchte bei uns im Betrieb nochmals eine Erklärung. Oder im Arbeitsalltag. Da war es jeweils wichtig, dass wenn wir ihm etwas erklärt haben, wir nochmals nachgefragt haben, ob er wirklich alles verstanden hatte.»
Erfolgreiche Flüchtlinge
In Ausserrhoden haben in diesem Jahr 15 Flüchtlinge die Lehrabschlussprüfung geschafft, so viele wie noch nie im Kanton. Das ist auch für die Beratungsstelle für Flüchtlinge ein Erfolg.
Yvonne Varan, die Leiterin der Beratungsstelle, sagt: «Wir freuen uns mit ihnen. Es ist jeweils eine grosse Hürde, bis sie so weit sind.» Auch sie sagt, dass die grössten Hindernisse zu einer erfolgreichen LAP die Sprache und Schrift seien.
Die meisten dieser Flüchtlinge findet nach der Abschlussprüfung eine Anschlusslösung. «So sind sie danach unabhängig von der Sozialhilfe und können endlich ihr Leben gestalten», sagt Varan.
(red.)