Seit 1995 ist er Mitglied des Gemeinderates, seit 2015 Gemeindepräsident. Doch nun ist Schluss: Siegfried Dörig gibt sein Amt ab, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Der FDP-Politiker tritt auf Ende des Amtsjahres per 31. Mai 2022 zurück. Dies gab am Montag die Gemeindekanzlei bekannt.
Kredit für Schulhauserweiterung abgelehnt
Die Rücktrittsankündigung kommt nur einen Tag nach der bitteren Abstimmungsniederlage für den Gemeinderat. Die Mehrheit der Steinerinnen und Steiner lehnte den Baukredit für die Schulhauserweiterung mitsamt Sanierung des Primarschulhauses ab. Vor allem die Sanierung war im Vorfeld in die Kritik geraten. Bemängelt wurde unter anderem, dass während des Schulbetriebs gefährliche Schadstoffe wie Asbest entfernt werden sollten.
Mit diesem Ausgang hatte der Gemeindepräsident nicht gerechnet. Trotz Kritik im Vorfeld sei das Nein für ihn überraschend gewesen, sagt Siegfried Dörig der «Appenzeller Zeitung».
Die Abstimmungsniederlage ist nun der Auslöser für die vorzeitige Demission als Gemeindepräsident von Stein. Dörig sagt: «Ich habe mir im Vorfeld schon Gedanken gemacht. Ich wäre eh mit dem Ende der Legislatur 2023 aus dem Gemeinderat ausgeschieden. So habe ich meinen Rücktritt zum Teil am Ergebnis dieser Abstimmung festgemacht. Ich kann nicht etwas umsetzen, hinter dem ich nicht stehe.»
Nicht der einzige Rücktritt
Die Gemeinde Stein vermeldete in den vergangenen Wochen gleich mehrere Rücktritte. Nach sechs Jahren als Gemeindeschreiber verlässt Fabian Hüni die Gemeindeverwaltung Ende März 2022. Sepp Dähler und Adrian Agner verlassen den Gemeinderat per Ende Amtsjahr.
Auch Heinz Mauch hat als Präsident der Geschäftsprüfungskommission per Ende Mai 2022 demissioniert. Einen Zusammenhang gibt es aber nicht. Dörig sagt: «Koordiniert sind unsere Rücktritte nicht. Es ist immer ein persönlicher Entscheid der Mandatsinhaber».