Wir erreichen den Schweizer Siebenkämpfer Simon Ehammer während der Autofahrt von Frankreich in die Schweiz. Im Gepäck hat der 21-jährige Appenzeller einen persönlichen und einen Schweizer Rekord. «Langsam realisiere ich, was ich gerade erreicht habe», sagt Simon Ehammer voller Freude.
Gleich zwei Rekorde an einem Wettkampf
Der Appenzeller flog im Weitsprung bei seinem ersten Versuch auf 8,26 Meter und verbesserte die Bestmarke von Rolf Bernhard aus dem Jahr 1981 um 25 Zentimeter. Damit besitzt er nun offiziell den Schweizer Hallenrekord im Weitsprung.
Ausserdem doppelte er am zweiten Tag im französischen Aubière nochmals nach und verbesserte seinen persönlicher Rekord im 60-Meter-Hürdenlauf um acht Hundertstel.
Zuerst Freude, dann die Tränen
«Ich wusste nach meinem Weitsprung nicht sofort das Resultat, aber mir war klar, das war gerade richtig gut», erzählt Simon Ehammer am Telefon. Nach dem Blick auf das Resultat übermannte den Appenzeller die Gefühle: «Die Emotionen gingen völlig mit mir durch. Ich hatte Tränen in den Augen.»
Hier springt der Appenzeller den Schweizer Weitsprung Rekord:
And the celebration afterwards! pic.twitter.com/JsRVI6BYcb
— Decathletes of Europe (@DecathletesOfEu) January 29, 2022
Nach Verletzung kam das Olympia-Out
Vor einem Jahr hätte kaum jemand dieses Rekordresultat für möglich gehalten. «Das letzte Jahr war richtig schwierig», sagt Simon Ehammer. Nach einer guten Wintersaison verletzte sich der Appenzeller Athlet und musste pausieren.
«Die Sommersaison habe ich komplett verhauen und deshalb Olympia verpasst.» Um so glücklicher ist Ehammer nun über seinen Schweizer Rekord: «Es ist für mich eine Art Wiedergutmachung und ein Beweis, dass ich es noch kann.»
Dank Rekord Ticket für WM in Belgrad gelöst
«Es ist so schön, dass ich nicht nur zurückkommen konnte, sondern mich noch gesteigert habe», sagt Schweizer Siebenkämpfer. Der 21-Jährige qualifiziert sich dank seiner guten Leistung in Aubière für die Hallenweltmeisterschaft in Belgrad.
«Das Ziel an der WM ist klar, eine Medaille zu holen und die weltbesten Athleten etwas zu ärgern», sagt Ehammer und lacht. In den kommenden Wochen will der Appenzeller sich mental auf die Weltmeisterschaft vorbereiten. Aber vorerst steht laut Simon Ehammer etwas ganz anderes auf dem Programm: «Jetzt muss ich zuerst zu Hause ankommen und etwas entspannen.»
(noh)