Quelle: TVO
Die Busverbindungen in Herisau sind schlecht auf die Züge getaktet. Das dem Bus nur noch nachgewinkt werden kann, ist deshalb keine Seltenheit. Ein Zustand, der für viele Einwohnerinnen und Einwohner unbefriedigend ist. Seinem Ärger Luft verschafft hat nun der Mitte-Einwohnerrat Franz Rechsteiner. «Es kann nicht sein, dass man eine halbe Stunde auf den Bus warten muss», empört er sich gegenüber TVO. Er sammelt Unterschriften für bessere Busverbindungen.
Mitte kämpft für Anschlüsse
Rechsteiner, der auch Fraktionspräsident der Mitte und EVP im Einwohnerrat ist, hat bereits im vergangenen Jahr eine Interpellation eingereicht. Die Antwort des Gemeinderates habe ihn aber nicht befriedigt. Die Gemeinde Herisau argumentierte, dass eine Verbesserung nur erzielt werden könne, wenn mehr Personal und Busse eingesetzt werden – und das koste. Rechsteiner ist aber davon überzeugt, dass eine Verbesserung ohne hohe Kosten erzielt werden könne, betont er: «Ich bin überzeugt, dass wenn man beispielweise die Wartezeiten der Busse oder die Streckenführung ändern würde, eine Verbesserung erzielt werden kann.» Das zeige auch das Beispiel in Appenzell. Dort gelang dies mit einfachen Mitteln.
Gemeinde und Busunternehmen halten wenig davon
Anders sieht es die Gemeinde Herisau. Die Anschlusssituation sei mit zwei Bahnhöfen und Ortsbusnetz sehr komplex, teilt sie auf Anfrage mit. Auch mit mehr Bussen sei das Problem nur bedingt lösbar. Die Verkehrsbetriebe Herisau könnten nicht auf jeder Linie einen 10-Minuten-Takt einführen, um alle Bedürfnisse zu erfüllen. Dies wäre für die Steuerzahlenden von Herisau schlicht nicht finanzierbar.
Auch beim zuständigen Busunternehmen Regiobus bläst man ins gleiche Horn. Geschäftsführer Bruno Huber erklärt gegenüber TVO, dass es bei jeder Änderung zu Kollateralschäden komme. Man könne schon die Anschlüsse auf die Hauptlastrichtung Appenzell anstatt St.Gallen legen, aber dann seien noch mehr Personen unzufrieden. «Wir haben schlichtweg nicht die Möglichkeit, alle Anschlüsse zu gewährleisten», sagt Huber. Es gebe zwei Möglichkeiten: «Entweder führen wir den 10-Minuten-Takt ein, oder die Stunde muss neu 70 Minuten haben.» Doch auch er betont, dass der 10-Minuten-Takt nicht bezahlbar sei.
Aufgeben keine Option
Rechsteiner ist sich bewusst, dass das Unterfangen kein leichtes und die Fahrplanplanung nicht einfach ist, aufgeben will er aber noch nicht. Mit der Petition will er Druck aufbauen: «Wir kämpfen so lange, bis es eine Verbesserung gibt.» Die Unterschriftensammlung laufe gut, vor allem die Jüngeren würden die Petition unterzeichnen und unterstützen.
(red.)