Kein gemeinsames Bestaunen von Kühen und Geissen, kein Volksfest mit rauchenden Kindern: Die Landwirte in Appenzell Innerrhoden müssen dieses Jahr auf ihre geliebten Grossviehschauen in Appenzell (6. Oktober) und Oberegg (26. September) verzichten. Eine Durchführung sei wegen der aktuellen Corona-Regeln nicht möglich, heisst es beim Kanton.
«Unterteilung ist nicht möglich»
«Der Entscheid ist schweren Herzens gefallen», sagt Stefan Müller, Vorsteher des Land- und Forstwirtschaftsdepartements in Appenzell Innerrhoden, gegenüber FM1Today. Der Bundesrat erlaubt zwar Grossanlässe mit über 1000 Personen ab dem 1. Oktober wieder. «Laut den Detailbestimmungen des Schutzkonzeptes müssten aber Gruppen von maximal 300 Personen gebildet werden. Diese dürften sich nicht vermischen, was an einer Viehschau nicht möglich ist.»
Quelle: tvo
Die beiden einzigen Viehschauen im Kanton ziehen bei schönem Wetter jährlich tausende Personen an. Sie sind beliebte Anlässe bei den Züchterinnen und Züchtern, Touristinnen und Touristen und auch der «nichtbäuerlichen» Bevölkerung, wie Müller sagt. «Die Viehschau ist ein sehr emotionaler Anlass. Es tut mir leid, dass die Bauern diesen Tag nicht erleben können.»
Historische Absage
Soweit er wisse, sei die Appenzeller Viehschau zuvor noch nie abgesagt worden, sagt der Innerrhoder Landeshauptmann. Die Absage bedeutet auch wirtschaftliche Einbussen: «Dies insbesondere, weil die Touristen ausbleiben. Für die Bauern selbst ist es eher ein gesellschaftlicher Anlass, der dazu dient, sich züchterisch zu präsentieren.»
Der Kanton hofft, dass die nächsten beiden Grossviehschauen im Herbst 2021 durchgeführt werden können.
(lae/lag)